1. Flucht aus der Finsternis 02


    Datum: 19.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byZenobit

    ... sicherlich einem Dutzend Anhängern des maskierten Gottes Platz geboten hätte. Auch wenn Kara keine Lichtquelle ausfindig machen konnte, war der Raum in dämmeriges kaltes Licht getaucht.
    
    Sie schritt vorsichtig die Treppe hinab. Neben einigen an der Wand angebrachten Darstellungen des Gottes und edlen Vorhängen, welche die Wand schmückten, war der Raum eher spartanisch eingerichtet.
    
    Karas Augenmerk viel auf den steinernen Altar in der Ecke des Raums. Er schien aus dem Boden gewachsen zu sein und bestand aus poliertem schwarzen Basalt. In Gold eingelassene Runen bedeckten die gesamte Fläche. An den Seiten waren Ketten für Hände und Füsse angebracht. Offensichtlich wurden hier Menschen oder Drow geopfert.
    
    Bräunliche eingetrocknete Flecken auf dem Boden und am Altar bestätigten ihre Vermutung.
    
    Etwa einen Meter über dem Altar schwebte mitten in der Luft eine riesige Gesichtsmaske aus schwarzem Seidenstoff. Obwohl kein Windhauch durch den Raum glitt, flatterte der Stoff unaufhörlich. Die Drow fühlte sich durch die leeren Augen der Maske beobachtet.
    
    Der wichtigste Gegenstand des ganzen Raums war für Kara aber der Edelstein, welcher auf der Altarplatte ruhte. Es handelte sich um einen Rubin von der Größe einer Kinderfaust.
    
    Das Auge der Spinne!
    
    Kara griff nach ihm und entferne sich danach schnell vom Altar. Nichts passierte. Sie hatte keine Falle ausgelöst. Hastig steckte sie das magische Artefakt in den Beutel an ihrem Gürtel.
    
    „Wie hast du verdammte ...
    ... Spinnenküsserin den Eingang gefunden?"
    
    Kara fuhr herum.
    
    Völlig lautlos hatte der Priester Vhaerauns den Raum betreten. Offensichtlich hatte sein Gott ihn am Leben erhalten und nicht alle Diener des maskierten Gottes waren verhungert oder Opfer des Wächterin geworden.
    
    Der Drow trug wallende weite Gewänder und sein Gesicht war mit einer Maske bedeckt, die nur den Mund aussparte.
    
    Mit einem gefährlich aussehenden Streitkolben deutete er auf Kara.
    
    „Ich diene nicht der Spinnengöttin, es waren Diener eures Gottes, die mich schickten um das Spinnenauge zu holen!"
    
    „Ach und wer genau hat dich geschickt?"
    
    Tja, nach einem Namen hatte sie den Tiefling natürlich nicht gefragt. Wer konnte auch mit so einer Lage rechnen?
    
    Wahrscheinlich hätte sie sich die Geschichte selber noch nicht einmal abgekauft. Vorsichtig ließ sie ihre Hand an den Dolch hinter ihrem Rücken gleiten. Ihre Fingerspitzen berührten bereits den Griff.
    
    Der Priester setzte zu einem seltsamen Singsang an. Kara wollte gerade etwas erwidern, doch ihr Körper war in eine magische Lähmung verfallen. Sie hatte jegliche Kontrolle verloren.
    
    Der Priester kam zu ihr und entwaffnete sie. Den Dolch schmiss er achtlos in eine Ecke des Raums.
    
    Gerade als der Zauber seine Wirkung verlor, wirkte er bereits einen neuen. Erst spürte die Drow nur ein unangenehmes Ziehen welches sich in ihrem Inneren ausbreitete.
    
    Dann überkam ihren gesamten Körper eine unglaubliche Schmerzwelle. Kara fiel auf den Boden und krümmte sich vor ...