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Flucht aus der Finsternis 02
Datum: 19.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byZenobit
... Pein. Blut rann aus ihrer Nase den Augen und sogar aus dem Mund ergoss sich ein Blutschwall. Fast wäre sie vor Schmerz bewusstlos geworden, doch dann ebbte der Schmerz langsam ab. Die Drow stellte sich bewusstlos. Der Priester durchwühlte ihre Sachen. Als er nicht fündig wurde, begann er die Dunkelelfe komplett zu entkleiden. Letztendlich fand er was er suchte. Grob riss er ihr die Kette mit dem Amulett des Maskengotts vom Hals. Den Edelstein ließ er im Beutel. Vorsichtig hob er den Körper der Drow auf und legte sie auf den steinernen Schrein seines Gottes. Kara dachte erst der Kleriker wolle sich an ihr vergehen nachdem er sie ausgezogen hatte, aber sie irrte sich. Als sie den kalten Stein in ihrem Rücken spürte, wurde ihr bewusst, daß sie geopfert werden sollte. Sie musste schnell handeln. Als der Drow gerade ihre Füsse in Ketten legen wollte, mobilisierte sie alle Kräfte. So hart wie es ihr möglich war trat sie ihm mit dem Fuß ins Gesicht. Der Priester wurde zurückgeschleudert und Kara vermeinte sogar das Brechen seiner Nase zu vernehmen. Die Drow rollte sich vom Opferstein. Ihren Gürtel mit dem Beutel zu greifen und die Treppe hinauf zu stürmen waren fast eine fließende Bewegung. Kaum war sie dem Tempel entkommen hörte sie hinter sich den fluchenden Priester. Sie rannte um ihr Leben. Ihr Verfolger war schnell, verdammt schnell. Sie griff in den Beutel. Der Stein, die Karte... endlich hatte sie den Trank. Wenn sie unsichtbar war konnte er ...
... sie nicht verfolgen! Sie entfernte den Korken und führte das Fläschchen an ihren Mund. Dann ein Stolpern. Die Drow fiel und die Phiole entglitt ihren Händen. Sie rutschte zwischen zwei Steine und ihr Inhalt ergoss sich ungenutzt in die Höhle. Ein triumphierender Schrei. Als sie sich umdrehte blickte sie dem Tod ins Angesicht. Der Diener des Maskengottes stand über ihr und hatte den Streitkolben zum finalen Schlag weit über den Kopf gehoben. Das war also ihr Ende. Da durchbohrte die Spitze eines Speers seinen Brustkorb. Hinter ihm stand die Drinne. Die Wächterin war von einer kleinen Anhöhe hinter ihr Opfer gesprungen. Auch den letzten Priester konnte sie nun endlich zur Strecke bringen. Kara wurde vom Blut bespritzt. Nie würde sie den Gesichtsausdruck des Drow vergessen. Auch wenn er eine Maske trug verrieten seine Augen, wie sich absolute Siegesgewissheit über Verwirrtheit in Todespanik wandelte. Ein kurzes Zappeln, dann brachen seine Augen. Kara rappelte sich auf. Halb humpeln halb rennend erreichte sie das Netzlabyrinth. Die Drinne war noch damit beschäftigt ihren Speer aus dem Kadaver zu lösen. Aber in den Netzen würde sie sich fast so schnell bewegen wie auf normalem Terrain. Die Drow kroch und rutschte, konnte dann wieder gehen und hätte sich fast noch im letzten Netz verfangen. Zum Glück wurde sie nicht verfolgt. Am Ende ihrer Kräfte stürzte sie durch die magische Barriere in Sicherheit. Glücklich ihrem Schicksal entkommen zu sein brach sie ...