1. Die zweite Chance


    Datum: 25.04.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byswriter

    ... dunkel - Zeit, auf die Piste zu gehen und etwas Spaß zu haben. Gibron hat mir nicht verboten, etwas mit anderen Frauen anzufangen, also nehme ich mir vor, eine fesche junge Dame an Land zu ziehen.
    
    Nach drei Kneipen und einigen Anbaggerungsversuchen habe ich Erfolg und kehre in Begleitung zum Hotel zurück. Sandy ist Anfang zwanzig, naiv und betrunken, was eine gute Kombination ergibt, und gewillt, sich von mir durchficken zu lassen. Da sage ich doch nicht Nein. Wenn die Unterlagen des kleinen Elfen zutreffend sind, handelt es sich bei meiner Eroberung um die Nummer 147. Immerhin kommt keine betrogene Freundin hinzu, da ich zurzeit Single bin. Nachdem Sandy in meinen Armen gelegen und meinen Schwanz zu spüren bekommen hat, kann ich mit Fug und Recht behaupten, sie gehört zum besseren Drittel. Sie tobt mit mir durch das Hotelbett, lässt sich auf mehrere Stellungen ein, und nachdem ich gekommen bin und eine kleine Pause eingelegt habe, darf ich sie ein weiteres Mal nehmen. Das Ganze entwickelt sich zu einem befriedigenden Abend und wir schlafen erschöpft und zufrieden nebeneinander ein. Meinen Auftrag habe ich verdrängt und keinen Gedanken an Erika Müller verschwendet.
    
    Als ich mitten in der Nacht aufwache, ist meine Bettgefährtin nicht mehr da. Mir ist es ganz recht. Ich stehe nicht auf Gespräche danach und bin froh, dass ich meine Ruhe habe. Ich falle erneut in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich am späten Vormittag erwache. Ich genehmige mir ein ausgiebiges Frühstück ...
    ... am Buffet und kehre anschließend auf mein Zimmer zurück. Dort starre ich das Telefon an und den daneben liegenden Brief des Elfen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass es nicht möglich ist, greife ich zum Hörer und tippe die angegebene Nummer ein. Ich erwarte die Meldung, dass die Nummer nicht vergeben sei, doch stattdessen meldet sich die mir wohlbekannte Stimme.
    
    „Na ... Noch keinen Erfolg gehabt?"
    
    Ich kann mir gut vorstellen, wie Gibron am anderen Ende der Leitung grinst. Dann frage ich mich spontan, warum ich von meinem Zimmer aus direkt zum Nordpol telefonieren kann und ob der Elf ein Handy benutzt.
    
    Ich schüttle meine unproduktiven Gedanken ab und erkläre: „Der Auftrag ist unmöglich auszuführen ... Bei dieser Frau beißt jeder auf Granit."
    
    „Willst du bereits aufgeben?", fragt Gibron mich. Ich höre die Vorfreude aus seiner Stimme heraus. „Luzifer wird es freuen, wenn du ihm Gesellschaft leistest."
    
    „Hast du Erika mal aus der Nähe gesehen?", schreie ich in den Hörer. „Die ist so was von vertrocknet, da läuft nichts."
    
    „Oder du hast dir noch nicht genug Mühe gegeben", stellt der Elf belustigt fest.
    
    Ich bin stinksauer, hadere mit meinem Schicksal, will, dass dies alles endet und ich aus einem unschönen Traum erwache. Doch ich höre nur das leise Kichern des kleinen Mannes am anderen Ende der Leitung.
    
    „Hast du nicht einen Tipp, wie ich Erika rumkriegen kann?"
    
    „Na hör mal ... Du bist doch der Aufreißer. Oder war das ein anderer, der letzte Nacht seine 147. ...
«12...111213...26»