1. Die zweite Chance


    Datum: 25.04.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byswriter

    ... es."
    
    Ich lächle sie an. Erika wirkt glücklich, doch sie scheint sich für den angenehmen Moment zu schämen. Ich drücke ihre Hand und frage mich, ob jetzt der richtige Augenblick gekommen ist. Ich denke, es wird kein Besserer kommen und beuge mich zu Erika herüber.
    
    Ich bin ihr nahe und schnuppere einen dezenten Duft. Ein alles andere als aufdringlicher Duft nach Rosen steigt mir in die Nase. Erika blickt starr geradeaus. Ich bin mir sicher, sie weiß, was ich vorhabe. Sie entzieht sich nicht, lässt mich gewähren. Ich drücke ihr einen sanften Kuss auf die Wange und ziehe mich sogleich zurück. Erika zeigt keine Reaktion und blickt weiter nach vorne. Ich folge ihrem Beispiel.
    
    „Das war schön", verrät sie mir.
    
    Ich betrachte sie und erkenne, wie verlegen sie ist. Ich lege meine Hand unter ihr Kinn und drehe ihren Kopf zu mir. Unsere Blicke treffen sich. Wir sehen uns tief in die Augen. Erika schluckt schwer. Ohne Vorwarnung beuge ich mich vor und lege meine Lippen auf ihre. Erika weicht nicht zurück, nimmt mein Kussangebot an.
    
    Ich schmecke ihren Lippenstift, wage nicht, meine Zunge einzusetzen. Nach wenigen Sekunden ziehe ich mich zurück und verlasse die Lippen meiner Sitznachbarin. Erika hat ihre Augen geschlossen und öffnet sie nun. Sie sieht mich an, lächelt verlegen und meint: „Ich küsse ganz bestimmt schlecht."
    
    „Vielleicht musst du nur üben?", schlage ich vor und drehe mich erneut in ihre Richtung. Dieses Mal lege ich meine Hand vorsichtig auf ihren ...
    ... Oberschenkel und setze zu einem weiteren Kuss an. Sie lässt es geschehen und küsst mich leidenschaftlicher als beim ersten Versuch. Wir intensivieren unseren Kuss, und als ich meine Zunge zwischen ihre geschlossenen Lippen schiebe, öffnet Erika den Mund und genießt einen dezenten Zungenkuss. Sie kommt auf den Geschmack und setzt ihre Zunge ebenfalls ein. Es wirkt unbeholfen, aber auch irgendwie süß. Ich bin kein großer Küsser und habe mehr Spaß daran, etwas ganz anderes mit Frauen zu machen, doch mir gefällt, was zwischen Erika und mir abläuft und ich lasse mir Zeit.
    
    Erika kann offenbar nicht genug vom Küssen bekommen und will sich nicht von meinen Lippen trennen. Ich schmecke ihren Speichel, spüre ihre flinker werdende Zunge in meinem Mundraum. Erika legt ihre Hand auf mein Bein, während meine Finger zärtlich über ihr Knie streicheln. Dann endet unser Kuss und Erika wirft mir einen fragenden Blick zu. „Wow ... Das war ... toll."
    
    „Fand ich auch", gestehe ich. Bei den meisten Frauen wäre ich längst in die Offensive gegangen und hätte versucht, meine Hand unter das Kleid oder in den Ausschnitt zu schieben, doch bei Erika verhalte ich mich anders. Diese Frau zwingt mich, zurückhaltend zu sein. Ich erkenne, dass ich nichts überstürzen darf und behutsam vorgehen muss. Ich sehe mich auf einem guten Weg, die von Gibron gestellte Aufgabe zu erfüllen, doch es fühlt sich gleichzeitig gut an und ich muss mich nicht erst überwinden, der Frau neben mir diese Zärtlichkeiten angedeihen zu ...
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