1. Die zweite Chance


    Datum: 25.04.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byswriter

    ... lassen.
    
    Erika lehnt sich an mich und ich lege meinen Arm um sie.
    
    „Ich fühle mich gut", gibt sie zu. Ich antworte nicht und ziehe sie stattdessen näher an mich heran. Wir blicken nach vorne und lassen die Eindrücke der Umgebung auf uns wirken. Nach einer Weile höre ich Erikas Stimme, die leise flüstert: „Möchtest du mit zu mir kommen?"
    
    Mir ist nicht klar, was in Erikas Wohnung passieren wird. Werde ich meine Aufgabe erfüllen und bin ich dann frei und kann mein bisheriges Leben fortführen? Oder erwarte ich zu viel und Erika steht nicht der Sinn danach, unsere noch junge Beziehung zu intensivieren? Ich beschließe, es auf mich zukommen zu lassen und erwidere: „Ja, gerne ... Es wird doch etwas kühl."
    
    Ich lege ihr mein Sakko über die Schultern und gemeinsam begeben wir uns in die U-Bahn. Die Fahrt dauert wenige Minuten, dann steigen wir aus. Erika nimmt mich bei der Hand und wir schlendern den Bürgersteig entlang. Als wir bei ihr zu Hause ankommen, werde ich unruhig und frage mich, was auf mich zukommen wird.
    
    Ich bin in Gegenwart von Frauen nie nervös und weiß stets, was ich will. Doch in diesem Augenblick ist alles anders. Ich folge ihr in ihre kleine Wohnung, die auf den ersten Blick gemütlich aussieht. Auch hier gibt es zahlreiche alte Möbel und Gegenstände, die mir auffallen. Erika bittet mich, im Wohnzimmer auf der Couch Platz zu nehmen, während sie uns etwas zu trinken holt. Sie gesellt sich mit zwei Gläsern Sekt zu mir und gemeinsam stoßen wir auf den ...
    ... schönen Abend an. Wir küssen uns, und nachdem wir die Gläser auf dem Tisch abgestellt haben, erkunden unsere Hände den Körper des Kusspartners. Ich streichle über Erikas Beine, lege meine Hände auf ihre Taille. Ich wage nicht, ihre Brüste zu berühren, obwohl ich mich kaum noch zurückhalten kann. Erika ist alles andere als das Objekt meiner Begierde und doch sehne ich mich nach ihr. Ich will sie spüren, mehr von ihr haben als nur ihre Lippen und ihre Hände. Ich hinterfrage nicht, warum das so ist, aber ich bin mir sicher, dass es mehr als eine Pflichtaufgabe für mich ist.
    
    Nach einer Weile entzieht sich Erika mir. Sie sieht mich einnehmend an und meint: „Ich war noch nie mit einem Mann zusammen."
    
    „Ich auch nicht", liegt mir auf den Lippen, aber ich erkenne rechtzeitig, dass keine Zeit für Späße ist. Ich öffne die Hintertür für sie und erkläre: „Wir müssen nicht mehr machen."
    
    Sie sieht mich eindringlich an und sagt: „Ich habe keine Ahnung, warum du diese Wirkung auf mich hast. Aber ich fühle mich gut in deiner Nähe und vielleicht ist es an der Zeit, diesen Schritt zu wagen."
    
    Ich lege meine Hand an ihre Wange. Erika neigt den Kopf und schmiegt sich an den Handrücken. Ich fasse in ihr Haar und entferne die Haarklammern. Das dunkle Haar löst sich und fällt locker über ihre Schultern. Als Nächstes nehme ich Erikas Brille ab. Sie lässt es geschehen und ich blicke ihr direkt in die Augen. Sie blinzelt und sieht ohne die Sehhilfe sicher nicht so gut wie mit.
    
    „Du hast schöne ...
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