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Die zweite Chance
Datum: 25.04.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byswriter
... Klartext ... Was genau muss ich tun?" „Du wirst zurück ins Leben geschickt und wirst dich in der schönen Stadt München bemühen, Erika Müller näher zu kommen ... Für dich wurde ein Zimmer in einem, wie ich finde, zu luxuriösen Hotel gebucht und du wirst Erika aufsuchen und sie davon überzeugen, dass du derjenige bist, auf den sie die ganzen Jahre lang gewartet hat ... Deine Aufgabe gilt als erfüllt, wenn du sie geküsst, zärtlich berührt und den Beischlaf mit ihr vollzogen hast." Das sitzt. Ich sehe mich bereits in der Hölle mit Luzifer persönlich neben mir. „Und wie bitte soll ich das anstellen? Sieh sie dir doch an. Die würde mich nicht an sich ranlassen, wenn ich der letzte Mensch auf Erden wäre." „Das ist dein Problem", erwidert Gibron frech. „Aber irgendjemand im System scheint offenbar von deinen Fähigkeiten überzeugt zu sein und glaubt, dass du das hinbekommst. Also streng dich an und gib dein Bestes." „Und wenn ich mich weigere, die Aufgabe anzunehmen?" Gibron wirft mir einen finsteren Blick zu. „In diesem Fall wünsche ich dir viel Spaß in der Hölle." Für mich ist klar, für welche Möglichkeit ich mich entscheiden werde, und ehe ich mich versehe, löst sich der Nebel auf, der kleine zänkische Elf verschwindet aus meinem Gesichtsfeld und plötzlich finde ich mich in einem Hotelzimmer wieder. Ich liege auf einem Bett, der Länge nach ausgestreckt. Ich mustere meine Umgebung und stelle fest, dass ich das Zimmer nicht kenne. Der Raum wirkt gemütlich und ist ...
... nobel ausgestattet. Ich realisiere, dass ich einen Anzug trage. Ich richte mich auf, finde vor meinem Bett neue Lederschuhe und in einer Ecke des Raumes steht ein Koffer. Nichts von den Sachen kommt mir bekannt vor. Gehört das alles mir? Ich bin überzeugt, dass ich diese skurrile Episode mit dem Elfentypen geträumt habe. Aber wie bin ich in das Zimmer gekommen und was mache ich hier? Mein Blick fällt auf einen Briefumschlag auf einem Beistelltisch. Mit geschwungener Schrift hat jemand meinen Namen auf die Vorderseite geschrieben. Neugierig schreite ich auf Socken zu dem Tisch und nehme den Umschlag an mich. Ich öffne ihn und ziehe eine Karte heraus. Der kurze Text ist mit ,Gibron' unterschrieben und in mir erwacht der böse Verdacht, dass ich das Zusammentreffen mit dem Elf doch nicht geträumt haben könnte. Die Karte enthält zwei Informationen: Die Anschrift, unter der ich Erika Müller erreiche, und eine Telefonnummer, unter der ich angeblich Kontakt zu Gibron aufnehmen kann. Was soll das denn? Als wenn ich mich tatsächlich von hier aus mit dem Nordpol verbinden lassen könnte. Ich sehe mich unschlüssig im Zimmer um, dann riskiere ich einen Blick aus dem Fenster. Mein Zimmer befindet sich im zweiten Stock. Unter mir quält sich der Verkehr durch die Straßen, Passanten wuseln ihres Weges. Ich war früher einige Male in München unterwegs gewesen, zumeist nachts und habe Frauen in diversen Spelunken und Discos aufgerissen. Ich spiele mit dem Gedanken, den Tag zu genießen und ...