1. Silvia Teil 05


    Datum: 05.05.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytomA00

    Ich dachte über das Gespräch mit Alex nach. Hatte ich richtig verstanden? Wenn ich Silvia dazu bringen würde, ihn beim Verkaufsgespräch zu unterstützen, dann konnte ich mich im Gegenzug mit seiner Frau treffen, mich an sie ranmachen? Der Gedanke daran reizte mich zwar, ich dachte aber eher an Heidi und daran, mir dafür freie Bahn ohne ein schlechtes Gewissen zu verschaffen. Also schrieb ich Silvia eine Nachricht.
    
    „Schatz, Alex' Kundentermin wurde auf morgen Vormittag verschoben. Wenn du morgen Zeit hast, melde dich doch bei ihm."
    
    Silvia rief mich sogleich an: „Schatz, ihr habt echt verrückte Ideen."
    
    „Das heißt, du hast keine Lust?"
    
    „Es ist wegen Alex ... was ist, wenn er dies nur als Vorwand benutzt und wieder aufdringlich wird?"
    
    Ich überlegte mir, weshalb sie diese Frage stellte -- wollte sie vielleicht, dass es wieder soweit kommen würde und vielmehr: wollte sie für diesen Fall nur mein Einverständnis?
    
    „Es ist ihm sehr peinlich, glaub mir. Er war betrunken, hat sich entschuldigt und ... der Termin morgen ist ihm sehr wichtig, er möchte gut vorbereitet sein und wie gesagt, es wäre auch eine Provision für dich dabei", wollte ich sie überzeugen.
    
    „Ja, und ich hatte auch schon ein paar Gläser ... ich wollte nicht, dass es so weit kommt!", unterbrach sie mich.
    
    „Darüber reden wir ein anderes Mal ... was ist nun mit dem Kundenbesuch, hast du Alex angerufen?"
    
    „Nein, weißt du ... es ist mir zu viel ... ich meine, es war doch erst gestern, als wir zu weit ...
    ... gegangen sind und ich ... du weißt schon ... liebst du mich denn überhaupt noch?"
    
    Sie hatte natürlich Recht, ich wollte sie nicht weiter bedrängen und wir legten das Thema Kundenbesuch ad acta. Über die Geschichte von gestern mit Alex selbst wollte ich mich später mit ihr unterhalten, ich musste erst darüber nachdenken (was übrigens auch meine Begründung war, am folgenden Wochenende in Frankfurt zu bleiben).
    
    Ich verbrachte die nächsten Tage und auch das Wochenende mit Heidi. Es war aufregend und wir hatten eine Menge Spaß. Doch ich spürte, dass es mit ihr gefährlich werden könnte. Sie begann, zu klammern, wollte sich bei jedem Auseinandergehen am liebsten gleich wieder mit mir treffen. Ich war dazu noch nicht bereit, Silvia war zu präsent in meinem Kopf und ich vermisste sie.
    
    Montag, 08:30, Nachricht von Silvia: „Können wir nicht wieder miteinander reden. Ein Wochenende ohne dich ist kaum auszuhalten, ich liebe dich!"
    
    Dienstag, 15:00, SMS von Silvia: „Kommst du am Wochenende?"
    
    „Ja, ich werde kommen. Wir reden dann über alles, ok?", schrieb ich zurück.
    
    „Ok, das machen wir. Ich freue mich so auf dich."
    
    Sie konnte so lieb, so herzlich sein -- genau in solchen Momenten würde ich meine Fehltritte am Liebsten rückgängig machen und ich überlegte mir, wie es wohl wäre, wenn wir keine Fernbeziehung führen würden, ich immer in ihrer Nähe wäre.
    
    Mittwoch, 09:00, neue Nachricht von Silvia: „Hi Schatz, ich geh schnell zum Friseur, möchte schön sein wenn du kommst. Ich ...
«1234...9»