1. Lavinia und die Herren der Elemente 02


    Datum: 15.05.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byxlillie

    Lavinia fühlte sich sehr einsam auf ihrem Weg, der sie zu den Herren der Elemente führen sollte. Seitdem sie den Herrn des Windes verlassen hatte ist sie keinem Menschen, nicht einmal mehr einem Tier, begegnet. Ihr schien es, als wäre sie völlig allein auf dieser großen Welt.
    
    Sie dachte an ihr Zuhause, an ihren Vater, das Schloss, ihr Volk, und das Herz wurde ihr schwer. Wie glücklich war sie dort gewesen, und wie behütet und beschützt sie dort vor allen Gefahren gewesen war. Wenn sie die Augen schloss konnte sie das Reich ihres Vaters sehen, mit den kleinen Häusern der Bauern, den Stallungen für die Tiere und den Scheunen um die reiche Ernte darin zu lagern. Den Feldern, wie sie im jahreszeitlichen Rhythmus ihr Aussehen wandelten. Den Mühlen und Schmieden an den Flüssen, den Kirchen und Burgen der Ritter, die angriffssicher auf den Bergen lagen. Und natürlich ihr Schloss, ein großer prachtvoller Herrschaftssitz mit seinen weitläufigen Parkanlagen.
    
    Das Schloss war außen mit weißem Marmor verkleidet und mit goldenen Ziegeln bedeckt. Im Sonnenschein strahlte es wie ein großer Diamant, und schon von weitem konnten Reisende seine Herrlichkeit bestaunen. Innen war es mit feinsten Seidentapeten und zierlichen, kostbar dekorierten Möbeln ausgestattet. Große Spiegel reflektierten das Sonnenlicht das durch die hohen Fenster hereinfiel. Überall standen Figuren und Vasen aus feinstem Porzellan, große Kronleuchter mit unzähligen Kerzen erleuchteten des Nachts die ...
    ... Räume.
    
    Lavinias Lieblingsplatz allerdings war der große Garten, wo Blumen tausender Arten wuchsen und einen betörenden Duft verströmten. Nichts war ihr lieber als den Tag dort zu verbringen, den Bienen und Schmetterlingen bei ihren Tänzen um die Blüten zuzusehen oder die Stunden mit Lesen und beim Spiel zu vertreiben. An den Bäumen und Sträuchern wuchsen süße Früchte, die sie nach Lust und Laune abpflücken und essen konnte. Im Sommer spendeten sie außerdem Schatten um darunter auszuruhen. In den Brunnen und Teichen plätscherte das Wasser, und seltene Fische schwammen darin herum.
    
    Sie sehnte sich nach ihrem Vater König Parcival, der ein weiser, gütiger und gerechter Herrscher war, und ein liebevoller Vater für sein einziges Kind. Ihre Mutter starb sehr früh, an sie hatte Lavinia kaum Erinnerungen. Wenn ihr Vater einst abdanken wird, wird Lavinia Königin und Regentin ihres Reiches. Sie freute sich auf diese Aufgabe, ihr Land weiterhin in Wohlstand und Frieden zu bewahren. Ihr Vater hatte schon damit begonnen sie auf diese Aufgabe vorzubereiten als sie noch ein kleines Kind war, so dass Lavinia keine Angst davor hatte sie einst zu übernehmen.
    
    Doch anstatt wie üblich ein Buch lesend ihren Tag im Garten zu verbringen war Lavinia in dieser einsamen, unwirklich wirkenden Einöde, fernab von zuhause und allem was sie liebte. Wie konnte es dazu nur kommen? Was war geschehen?
    
    Fortuna, die Göttin des Glücks, hatte immer ihre schützende Hand über das Reich gehalten. Die Herren der Elemente ...
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