1. Wir sind die Meiers


    Datum: 20.05.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybumsfidel

    ... Sie berichtete von den ersten Treffen mit seinem Sohn, wie sie sich in ihn verliebt hatte, wie verständnisvoll er gewesen war. Wie sie plötzlich gemerkt hatte, dass er nicht mehr so war wie früher, sie vernachlässigte, vor allem im Bett. Dass sie ihm nachgeschnüffelt hatte und ihn mit ihrer Mutter in flagranti erwischt hatte.
    
    "Aber warum?", wusste Helmut keine Erklärung für das Verhalten seines Sohnes. "Kein vernünftiger Mann geht freiwillig mit der Xanthippe in die Koje."
    
    Wider Willen musste Gudrun lachen.
    
    "Sie ist keine Xanthippe. Das war damals echt die Ausnahme. Sie war maßlos enttäuscht, dass wir den Tisch nicht für uns alleine hatten."
    
    "Gut, dann ist sie also eine ganz normale Frau", korrigierte sich Helmut bereitwillig, "aber das erklärt immer noch nicht, warum Harald ihr die Punz füllt."
    
    Auch über die Formulierung musste Gudrun schmunzeln. Offensichtlich hatte er den richtigen Ton getroffen.
    
    "Ich kann es mir denken", murmelte sie.
    
    "Dann mal raus mit der Sprache."
    
    "Denken, nicht reden. Ich kann mit Dir unmöglich darüber sprechen."
    
    "So schlimm?"
    
    "Schlimmer."
    
    "Hat Dein Paps Dich vergewaltigt?"
    
    Helmut dachte natürlich sofort an Kindesmissbrauch, der irgendwie gesellschaftsfähig geworden war und jeden Tag durch die Presse ging. Irgendein Arsch hatte immer seine Finger nicht bei sich behalten können. Man sollte ihnen die Eier abschneiden. Jedem einzelnen. Mit einem stumpfen Messer.
    
    "Nein, natürlich nicht", erwiderte Gudrun ...
    ... jedoch.
    
    "Gott sei Dank. Was kann denn noch so schlimm sein?"
    
    "Ich sage doch, ich will nicht darüber reden."
    
    "Eben konntest Du nicht. Jetzt willst Du nicht. Wenn ich Dir helfen soll, muss ich wissen, was los ist."
    
    Endlich überwand sich Gudrun. Zum ersten Mal seit damals versuchte sie darüber zu sprechen.
    
    "Mein Bruder hat mich besudelt. Zusammen mit zwei anderen."
    
    "Das ist allerdings böse", wurde Helmut bald schlecht, der sofort an Vergewaltigung dachte.
    
    Nicht der Vater. Der Bruder. Und dann noch nicht einmal alleine. Das feige Schwein.
    
    "Wie ist es passiert?", fragte er nach.
    
    Und so erzählte sie die ganze Geschichte. Wie sie unverhofft bekleckert wurde, sich erbrochen hatte vor Ekel. Wie sie ihrem Bruder Vorwürfe gemacht hatte, sich die Eltern einmischten. Sich Mom und Paps daraufhin getrennt hatten.
    
    "Hätte ich doch bloß meine Klappe gehalten", heulte sie plötzlich wieder auf. "Hätte ich bloß nicht so hysterisch reagiert, dann wären wir alle noch zusammen."
    
    Irgendwie war Helmut erleichtert. Keine Vergewaltigung, aber auch kein dummer Jungenstreich. Irgendetwas dazwischen. Wäre das ihm passiert, hätte er vermutlich auch sauer reagiert. Vielleicht nicht so extrem wie sie, aber eine ordentliche Tracht Prügel hätte er denen verpasst.
    
    "Und wir hätten Dich nie kennengelernt", erwiderte er daher zärtlich.
    
    "Was, wieso?"
    
    Gudrun merkte gar nicht, dass er sie vom eigentlichen Thema ein wenig abgelenkt hatte.
    
    "Wenn Deine Eltern noch zusammen wären, dann ...
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