1. Der Campingplatz


    Datum: 26.05.2020, Kategorien: Schwule Autor: byAmonasro

    ... die Türe und hievte mich hinein, folgte selber nach und schlug die Türe hinter sich zu. Mit einem Klick war sie versperrt.
    
    Ich blickte ihn entgeistert an. In meiner eigenen Stadt geschnappt und eingesperrt!
    
    Jetzt bekam ich meinen Entführer erstmals zu Gesicht.
    
    Es war der alte Mann, der die ganze Saison hier lebte. Dass der mich so kräftig packen konnte, hätte ich nicht erwartet. Aber jetzt war ich da, in seinem Wagen, und er hatte die Türe versperrt!
    
    Er hatte mich auf eine Art Sofa geschubst und selber setzte er sich in einen Großvaterstuhl gegenüber. Wir sahen uns gegenseitig stumm an. Ich war entsetzt, er blickte halb grimmig, halb grinsend auf mich.
    
    Ich kannte ihn von meinen vielen Besuchen auf dem Platz, er lebte hier am hinteren Rand des Platzes, ‚Müller' stand auf seinem Postkasten.
    
    Ich hatte aber immer so gut wie möglich vermieden, dass er mich zu Gesicht bekam. Das war auch nicht so schwer, er ging meist langsam und schwerfällig, vor sich her murmelnd oder fluchend. Er war groß, früher musste er mal ein Hüne gewesen sein, aber jetzt war er krumm. schlich Immerhin waren seine Hände immer noch groß und kräftig. Und dass seine Arme noch unerwartete Bärenkräfte besaßen, hatte ich soeben auch erfahren.
    
    Sein dichtes graues Strubbelhaar hatte nicht wirklich einen Haarschnitt, es war vielmehr ein Gebüsch, genauso wie sein unrasiertes Gesicht, von dem ich nicht sagen konnte, ob er einen Bart trug, oder nur lange nicht mehr rasiert wurde.
    
    Seine Kleider ...
    ... waren ebenso alt und wenig gepflegt wie er selber.
    
    Wie alles hier in seinem Wagen alt und muffig war.
    
    „Hab' ich mir doch gedacht, dass du es bist, der hier die ganze Saison Weiberwäsche klaut." Klang es rau aus seinem Schlitz von Mund. -- „Schließlich hab' ich dich immer hier herumlungern gesehen. Hast du denn geglaubt, dass fällt niemandem auf? Wozu stiehlst du überhaupt den Fummel? Macht dich das an?"
    
    Ich war nicht imstande zu antworten.
    
    Es war heiß hier herinnen, und stickig.
    
    Ich begann rasch zu atmen, um mir irgendwie Kühlung zu verschaffen.
    
    - „Ich sollte jetzt die Polizei holen, die erledigt dann den ganzen Kram."
    
    -„Bitte nicht die Polizei!" Das waren meine ersten Worte hier. „Ich komme sonst wieder ins Heim!"
    
    -„Und das wäre schrecklich?"
    
    Ich nickte nur.
    
    Das Heim war meine schlimmste Erfahrung, Gewalt von den Erziehern und von den größeren gleichermaßen. Ich war unendlich froh, als meine Eltern wider Erwarten nach einem halben Jahr als erziehungsfähig wieder eingestuft wurden. Vermutlich lag es daran, dass sie ohne mich viel weniger Hartz 4 bekamen, da haben sie sich mal angestrengt und hübsches Gesicht gemacht.
    
    -„Bitte! Ich will es wieder gut machen!"
    
    -„ Ja, wie willst Du das machen?"
    
    -„ Weiß nicht..." Ich war wirklich ratlos.
    
    Immerhin schien der Alte nicht so sehr drauf zu dringen, die Polizei zu holen.
    
    -„Warum stiehlt ein junger Kerl wie du Damenfummel in einem fort? -- Was machst du denn damit?"
    
    Ich wurde rot, brachte ...
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