1. Theaterspiele


    Datum: 07.07.2020, Kategorien: Gruppensex Autor: byMr_Asta

    Vielleicht war es ja das Thema unseres Stückes.
    
    Meine Theatergruppe spielte Aristophanes' Komödie „Lysistrata". In dem Stück bewegen die Frauen Athens und anderer griechischer Stadtstaaten ihre Männer durch einen Sexstreik dazu, mit ihren ewigen Kriegen aufzuhören.
    
    Unsere Regisseurin, Bärbel, hatte sich darin gefallen, alle Darsteller mit übergroßen, umschnallbaren Genitalien auszustatten. Die männlichen Darsteller trugen Cargohosen und Unterhemden. Die Stadtstaaten unterschieden sich hier lediglich im Hinblick auf die Farbgebung der Tarnfleckmuster. Und all hatten Dildos umgeschnallt, die im Größenvergleich sogar so etwas wie eine Hierarchie ergaben.
    
    Die Darstellerinnen unterschieden sich schon mehr: Während die Athenerinnen figurbetonte Kleider mit sehr knappen Röcken trugen, waren die Spartanerinnen z.B. mit Hotpants, Netzstrumpfhosen und Tanktops ausgestattet. Allen gemeinsam war aber, dass auf der Höhe ihres Schritts eine künstliche Plastikvagina aufgenäht war, während aus dem Ausschnitt ihres Kleids oder Tops große, runde Plastikbrüste hervorragten.
    
    Billige Effekthascherei?
    
    Ich gebe zu, dass ich das anfangs auch dachte, doch im Laufe der Proben stellte sich schnell heraus, wie genial dieser Einfall gewesen war. Versuche nur einmal ein politisches Streitgespräch über die Notwendigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen zu führen, während dein 30-Zentimeter-Schwanz vor dir her wankt. Versuche auch einmal deine aufrichtige Liebe zu einer Frau zu gestehen, ...
    ... wenn du zugleich darauf achtgeben musst, dass dein Schwanz nicht ständig gegen sie und ihre überdimensionierte Plastikmöse klatscht.
    
    Wirklich zu allem, was du auf der Bühne tust und sagst, gibt dein Schwanz seinen stummen Kommentar. Wirklich alles, was du auf der Bühne tust und sagst, wird von ihm als scheinheilig entlarvt. Während jedes Dialogs führen die Genitalien ihre eigene, aufrichtigere Unterhaltung. Und je öfter und je ausdauernder diesen Genitalien ihr Recht verweigert wird, desto unüberhörbarer wird ihr stummes Gespräch.
    
    Auf der anderen Seite, und das war sicher nicht Teil der Inszenierungsidee, verstummten die Dinger auch nicht, wenn wir gerade nicht im Stück waren. Es ist nicht nur das Niveau der Witze, auf das wir im Laufe der Zeit herabsanken. In einer Theatergruppe sind die Hemmschwellen ohnehin schon gering genug, doch wenn du diese Menschen monatelang auf ihre Genitalien reduziert siehst, bleibt es nicht aus, dass die Fantasie das Wenige, das fehlt, bereitwillig ergänzt.
    
    Das meine ich, wenn ich sage: „Vielleicht war es ja das Thema unseres Stückes."
    
    Jedenfalls, ich hatte einen athenischen Stadtsoldaten zu spielen und Martina spielte Myrrhine, meine Frau, eine liebestolle, deutlich nymphomane Möchtegern-Streikbrecherin, die von Lysistrata auf ihren Mann angesetzt wird, um ihn auf ihre Seite zu ziehen. Allerdings ist sie sich ihrer eigenen Enthaltsamkeit dabei nicht so sicher.
    
    Diese Szene war das Expliziteste, was das Stück zu bieten hatte, und die ...
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