1. Liebe Tod und Neuanfang 09


    Datum: 27.05.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... verheiratet. Ich bin kein Mensch, der sich zwischen Beziehungen stellt."
    
    „Also hast du sozusagen eine besondere Beziehung zu dem Glied, weil du weißt, wem es gehört. Die anderen sind eher anonym. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann hättet ihr miteinander etwas gehabt, wenn er alleine gewesen wäre?"
    
    „Ich glaube schon", sagte Eva etwas nachdenklich und abwesend, während sie das Bild betrachtete. „Aber das ist schon so lange her und zu der Zeit war ich mehr auf Schwänze fixiert als auf den Mann, der daran hing. Erst Ingo hat mir gezeigt, was wirkliche Liebe ist. Und so wie es aussieht, bist du derjenige in meinem Leben, der mir zeigt, dass man nicht nur einmal lieben kann. Ich hätte das vor wenigen Tagen nicht zu träumen gewagt."
    
    Wieder kam ein Kleines wenig von Evas Vergangenheit zutage. Sie erzählte nicht viel davon, aber so langsam wurde das Bild klarer, auch wenn noch viele Steinchen fehlten, damit das Puzzle ihres Lebens ein deutliches Bild ergab. Aber das würde sicher auch noch kommen. Teilchen für Teilchen.
    
    „Würdest du denn wollen, dass ich bei dir wohne?", fragte Eva, während sie langsam ihren Blick von dem Bild abwandte und mich ansah.
    
    Ich musste nicht lange darüber nachdenken. Bei Eva war ich mir sicher, dass wir zusammengehörten. Ich konnte es in jeder Faser meines Körpers fühlen. So sicher war ich mir vorher nur ein einziges Mal gewesen.
    
    „Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du bei mir wohnen würdest", sagte ich zu ihr und sah ihr ...
    ... dabei tief in die Augen. Dann näherten sich unsere Köpfe und vereinten sich in einem langen und zärtlichen Kuss.
    
    Es ist schon verrückt. Wir waren nur wenige Tage zusammen und schon schmiedeten wir Pläne darüber, wann Eva bei mir einziehen würde. Geplant wurde schon für eine Woche später. Dazu bekam Eva tatsächlich wieder frei und ich fragte mich langsam, ob ihr Chef sie überhaupt wiederhaben wollte. Immerhin war sie seine persönliche Sekretärin. Aber es schien zu gehen, von daher war es gar nicht so schwer.
    
    Schon in der nächsten Woche sollte es stattfinden. Eva brauchte außer ein paar persönlichen Sachen nicht viel mitnehmen. Auf die Möbel verzichtete sie von vornherein, denn die wollte sie sowieso nicht mehr haben. Von daher brauchte sie nicht einmal einen Möbelwagen. Es würde sich alles im Kofferraum eines Autos nach und nach herbringen lassen.
    
    Die Möbel selber wollte sie entweder an den Nachmieter verkaufen oder an die Straße stellen, obwohl sie dafür eigentlich viel zu Schade waren. Bei mir hätten sie allerdings nicht mehr hineingepasst, weder von der Menge noch vom Stil her. Ich machte ihr zwar das Angebot, für einen Teil davon Platz zu machen, aber das wollte sie nicht. Es war ein Teil ihrer Vergangenheit und die wollte sei einfach nicht mitnehmen. Sie wollte in der Gegenwart leben.
    
    Doch das jetzt anstehende Wochenende wollten wir mit anderem verbringen. Also schleppten wir nur die große Tasche mit zu mir und Eva, nahm noch die Bilder, aus dem Schlafzimmer ...
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