Pauline
Datum: 11.07.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bysweetdreamers
... wahren, aber in dieser Situation bedeutungslosen Phrasen kamen. Ich wurde von einem zum anderen weiter gereicht, von den Kerlen zu den Tussen und wieder zurück. Sie waren lieb zu mir am Telefon, voller Empathie, sie wuschen mir den Kopf und maulten mich an -- nichts half. Warum verstanden sie nicht mein Leiden? Ob sie etwas von ihr wüssten? Nein, sie wäre auch nicht mehr in der Clique -- sie hätten ihr wahres Gesicht schon viel früher erkannt und sie damals nur mir zu liebe toleriert.
Ich fühlte mich gerade alleine, so alleine. Schließlich legten sie auf.
Der Tod? War er eine Lösung? Ehrlich gesagte dachte ich nicht einmal darüber nach -- es wäre viel zu anstrengend gewesen, ich wollte nur alleine in Ruhe leiden, meinen Schmerz genießen. Kein Mitleid bitte, ich für mich alleine -- nur zusammen mit meiner Trauer, das reichte mir völlig. Ich wollte nicht zum Arzt, keine anderen Menschen, oder sonst etwas. Es sollte nicht vorbei gehen. Ich liebte nur sie und jetzt war der Schmerz.
Es klingelte an der Tür. Bestimmt ein Scherz. Es klingelte noch mal -- doch nicht. Es klingelte wieder und dann noch mal. Ich hielt es nicht mehr aus und schließlich schob ich meinen Körper zu Tür, Hauptsache das Klingeln störte nicht mehr meine Ruhe. Ich betätigte die Gegensprechanlage, doch niemand meldete sich. Das Klingeln ging weiter, dann ein Klopfen. Ich begriff endlich, jemand stand vor meiner Wohnungstür. Ich schaute durch den Spion und sah meinen besten Freund. Er sollte weg gehen, ...
... aber das verdammte Klingeln hörte nicht auf!
Ich drückte die Türklinke und meine Wohnungstür flog auf. Meine halbe Clique stürmte die Wohnung, die Fenster wurden geöffnet, alle Lampen angeschaltet, Musik an gemacht -- ich konnte mich nicht wehren. Jeder ignorierte meine Trauer, als wenn es sie nicht geben würden. Zwei Mädels holten Klamotten aus meinem Schlafzimmerschrank, zwei Kerle zogen mir meine langweilige Arbeitskleidung aus und bugsierten mich in die Partyklamotten. Ich hatte keine Chance gegen diese ignorante Welle guter Laune. Sie steckte mich zwar nicht an, aber ich schwamm auf ihr, aus meiner Wohnung in eines der Autos.
Man hatte beschlossen, dass mein Leben jetzt weiter gehen würde! Mich hatte niemand gefragt.
Wir fuhren also zu besagter Geburtstagsparty. Ein normales Haus mit Garten und bestimmt 30 bis 40 Leute. Die Musik war angenehm, nicht zu dröhnend, die Stimmung gut. Aber sie erreichte mich nicht wirklich. Ich saß meistens rum, ab und zu wurde ich rumgeführt. An Tanzen war nicht zu denken. Meine Clique ist echt lieb, immer waren ein oder zwei Leute bei mir, redeten mit mir, erzählten etwas und entlockten mir ab und zu auch Kommentare, zwei mal habe ich wohl sogar den Ansatz eines Lächelns gezeigt. Sogar fremde Mädels wurden mir zugeschoben. Sie hielten meine Laune in der Regel fünf Minuten aus, eine aus Anstand sogar zehn. Nicht, dass ich unhöflich gewesen wäre, aber sie spürten meine Trauer. Eine fragte ich ganz beiläufig, ob sie meine Ex kennen ...