Kitja 02: Neue Erfahrungen
Datum: 16.07.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bykeinAutor
... flitzte sie zu den Büschen am Rand der Lichtung.
Hinter einem breiten Baumstamm, der sie gegen zufällige Blicke aus Richtung des Hauses schützte, ging sie in die Hocke, hob schnell ihren Rock an, schob ihr Höschen bis über die Knie hinab. Endlich konnte sie erleichtert der Natur ihren Lauf lassen.
Als sie ihr kleines Geschäft beendet hatte, beschloss sie, nur ganz kurz hocken zu bleiben, da sie fürchtete, dass ihr wieder schwindlig würde, wenn sie zu schnell aufstand. Tief ausatmend lehnte sie sich zurück an die raue Rinde und schloss die Augen. Nur kurz ausruhen...
„Kiddy! Kiddy, wo bist du?"
Das laute Rufen ließ sie aufschrecken. Was war los? Wo war sie? Warum saß sie im Wald?
Sie schnellte reflexhaft hoch und wollte instinktiv wegrennen, aber sofort stolperte sie, fiel vornüber und konnte sich nur im letzten Augenblick mit den nach vorne gerissenen Armen abstützen. Etwas hatte ihre Füße gepackt. Panisch kreischte sie und strampelte wild mit den Beinen, bis sich die Fessel um ihre Knöchel löste. Zu spät erkannte sie, dass es ihr Höschen gewesen war, das sich um ihre Füße gewickelt hatte und nun in hohem Bogen davongeschleudert wurde.
„Kiddy, bist du da?"
Gero tauchte zwischen den Büschen auf. Er sah besorgt aus und war mit zwei großen Schritten bei ihr. So unauffällig wie möglich stellte Kitja sicher, dass ihr Rock ihre Beine bis zu den Waden bedeckte, während sie sich umdrehte und er neben ihr in die Knie ging.
„Was ist denn los, warum folgst du ...
... mir?", fragte sie misstrauisch.
„Du bist eine Ewigkeit lang nicht wieder aufgetaucht. Da habe ich mir Sorgen gemacht, ob dir etwas zugestoßen ist."
Er klang ernsthaft fürsorglich und Kitja wurde es warm ums Herz. Gero war ganz sicher ein treuer Freund.
„Ich...?", Kitja dachte angestrengt nach. Sie hatte sich doch nur einen Moment lang ausgeruht.
„Ich muss eingeschlafen sein. Tut mir leid. Gehen wir wieder rein?"
Sie zog sich an seinem starken Arm hoch, schrie dann aber mehr aus Überraschung denn aus Schmerz auf, als sie ihr linkes Knie belasten wollte, und ließ sich wieder zurückfallen.
„Was ist?", fragte er.
„Mein Knie. Ich hab's mir beim Hinfallen angestoßen."
„Lass mal sehen."
Er fasste an ihren Fuß und machte Anstalten, ihren Rocksaum nach oben zu schieben. Sofort packte Kitja mit beiden Händen sein Handgelenk und hielt es fest. Ihr Anstandsgefühl sagte, das war falsch. Andererseits, warum fühlte es sich so gut an, als seine Finger ihre Wade gestreift hatten? Ihr Puls pochte in den Schläfen und sie hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Apfelsaft stieß ihr wieder auf und sie kniff die Augen zusammen. Gero interpretierte die Tatsache, dass sie noch immer seinen Arm umklammerte, auf seine Weise.
„Du kannst loslassen. Ich tue dir nichts. Hör zu: ich trage dich einfach nur zum Brunnen, dort kannst du dein Knie mit Wasser kühlen. Dann tut es bald nicht mehr weh."
Kitja hörte nur das Wort Brunnen und ungewollt sah sie wieder die Bilder ...