1. Out of Africa - Teil 03


    Datum: 16.07.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byWespe

    ... nicht mal in der Nähe, als der Kurier das Paket abgegeben hat.", freute sich auch Tayo. Stolz ergänzte er seine Worte: „Die Kleinen haben frisches Stroh, alles sauber!"
    
    Julia wusste, dass sie im Überschwang ihrer Gefühle jetzt zu weit gehen würde, aber sie konnte, sie wollte sich nicht zurückhalten. Dafür freute sie sich einfach zu sehr.
    
    Ohne ein weiteres Wort ließ sie sich ebenfalls auf die Knie und umarmte Tayo. Sie drückte seinen vor Schreck völlig versteiften Körper an sich und murmelte: „Vielen vielen Dank für alles. Du bist der Beste!"
    
    Als sie den jungen Schwarzen aus ihrer Umarmung frei gab, blickte sie in schreckgeweitete Augen und ein von Erstaunen hölzern wirkendes Gesicht.
    
    "Ma'am ...?", stammelte Tayo und senkte seine Augen.
    
    Völlig perplex über Julias unerwarteten Gefühlsausbruch rechnete er mit einer Ohrfeige, mit hysterischem Schreien, mit Schuldzuweisungen, wo es keine Schuld gab.
    
    Nichts davon geschah.
    
    Julia wand sich schweigend den Gepardenjungen zu und beobachtete lächelnd, wie die drei in ihrem ausgelassenen Spiel durch die Stallbox jagten.
    
    Die sanfte Röte, welche ihr Gesicht überzog und auf den Wangen brannte, machte sie verlegen.
    
    Verlegen und glücklich zugleich.
    
    Tayo schien noch immer in eine Schockstarre verfallen. Es war ihm nicht möglich sich zu bewegen oder Julia anzusprechen.
    
    So entstand eine Stille, die weder peinlich noch unangenehm war.
    
    Es war die atemlose Stille zwischen zwei Menschen, die ahnten, dass das ...
    ... Schicksal einen besonderen, ungewöhnlichen Weg für sie vorgesehen hatte.
    
    Erst Minuten später, als Julia ihre Emotionen wieder im Griff hatte, wand sie sich an Tayo:
    
    "Willst du gar nicht wissen, was ich heute für die Babys erreichen konnte?"
    
    "Doch Ma'am ... ich möchte schon, aber ich ... ich habe mich nicht ... ich wollte ... ich konnte nicht ...", stotterte Tayo.
    
    Es war ihm nicht möglich gewesen, sich in den letzten Minuten zu sammeln. Julias plötzliche Umarmung hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen.
    
    "Ok, ehe ich zurück ins Haus muss, erzähle ich dir schnell, was in den nächsten Wochen passieren wird. Ich muss mich beeilen, Anna wird sicher schon mit dem Abendessen warten.
    
    Pass auf: Ich habe eine Organisation gefunden, die Geparde aus ganz Südafrika aufnimmt, diese aufzieht oder gesund pflegt und später in Namibia, in einem Gebiet, wo keine Farmen existieren, wieder auswildert. Es ist das ‚Ann van Dyk - Cheeta Centre' in Brits, nahe Pretoria."
    
    Tayo pfiff leise durch die Zähne.
    
    "Das ist weit weg, Ma'am.", unterbrach er Julias Bericht.
    
    Julia nickte.
    
    "Ja, dass stimmt. Aber du wirst gleich verstehen, warum die Entfernung nicht so problematisch ist. Wir haben nämlich noch ein paar Wochen Zeit, ehe unsere Geparde dorthin übersiedeln können."
    
    Jetzt huschte ein glückliches Lächeln über Tayos Gesicht.
    
    Schweigend hörte er weiter zu, was Julia ihm zu erzählen hatte. Die Augen gesenkt, konzentrierte er sich auf ihre Worte. So hatte er Gelegenheit, dem ...
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