1. Genugtuung


    Datum: 10.03.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byTabula2Rasa

    ... schadenfroh. Sekunden vergehen, ehe ich mich von ihr abwende und nach meinem Hemd greife. Während ich es zuknöpfe, schaue ich ihr nochmals in die Augen. Nadine ist sichtlich verwirrt. Ich lächle weiterhin unverschämt und streife mir die Hose über.
    
    „Wa ... was machst du denn da?", fragt sie mit gänzlich verunsicherter Stimme.
    
    „Anziehen.", antworte ich ihr ohne sie anzuschauen, während ich meinen Gürtel schließe.
    
    „Wieso? Ich dachte, du bleibst die Nacht bei mir."
    
    „Ist mir neu."
    
    „Aber ... aber ... du kannst doch nicht ... du kannst doch nicht einfach so gehen ... und ... und mich so behandeln ... behandeln, wie ein dreckiges Miststück." Ihre Stimme klingt so engelsgleich unschuldig, wenn sie verunsichert ist. Ihr verunsicherter Blick ist einfach nur süß. Sie hat keinen Schimmer, was heute Nacht eigentlich passiert ist.
    
    „Ironie des Schicksals, dass diese Worte aus deinem Mund kommen. Als ob du dich je darum geschert hast, wie du mich behandelt hast, NADINE!"
    
    Ihr Blick ist schreckhaft auf mich fixiert. „Woher ... woher weißt du meinen Namen? ... Wir haben uns nicht gegenseitig vorgestellt."
    
    „Ich weiß mehr von dir, als du denkst! Und du weißt ebenso mehr von mir, als du denkst!"
    
    Man sieht ihr die Hilflosigkeit förmlich an. Sie fühlt sich sichtlich unwohl in dieser Lage, kann nichts damit anfangen. Sie versucht eine Erklärung dafür zu finden. Ich kann ihr förmlich ansehen, wie sie angestrengt versucht nachzudenken. Vergeblich.
    
    „Wer bist du? Woher ...
    ... kennen wir uns?"
    
    Ich muss voller Hohn grinsen. Ich habe Spaß an der Situation, dass dieses verdammte Luder nicht weiß, wie ihr geschieht. Kein Wort kommt über meine Lippen.
    
    „Sag mir endlich wer du bist?" Mittlerweile ist ihr Ton fordernd und aggressiv.
    
    „Du hast immer noch keine Ahnung?! Dabei hast du jahrelang mir mein Leben zur Hölle gemacht!"
    
    Wieder ist ihr Hirn am rattern. Langsam stellt sich wohl so etwas wie Erkenntnis ein, aber ihr Gesichtsausdruck zeigt eindeutige Ungläubigkeit.
    
    „N ... Nilpf ... ehhh, ich meine ... Jonas?"
    
    „Ich bin wirklich überrascht, dass du überhaupt meinen richtigen Namen kennst. Aber ja, als Nilpferd, wie du mich so schön getauft hast, als ich dir in der 10. Klasse meine Zuneigung gestanden habe, dürfte ich dir besser in Erinnerung sein."
    
    Sie scheint nun wirklich zu realisieren, mit wem sie heute Nacht geschlafen hat. Sie greift nach einer naheliegenden Decke, um damit ihre Nacktheit zu bedecken. Als ob das nun noch etwas bringen würde.
    
    „Aber ... aber ... das kann nicht sein! Du warst doch so fett ... ich mein ... du siehst jetzt so anders aus!"
    
    Ich zucke nur mit den Schultern und greife nach meinen Zigaretten und meinem Handy und drücke kurz darauf herum.
    
    „Der Sex war super und es freut mich, dass ich der erste in deinem Arsch sein durfte!" Von ihr kommt keine Antwort. Nadine schaut nur verschämt zum Boden. „Danke übrigens für die tollen Aufnahmen. Damit lässt sich bestimmt was anfangen." Dabei zeige ich ihr mein modernes ...