1. Genugtuung


    Datum: 10.03.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byTabula2Rasa

    ... ihrer Schritte wippen. Das Auf- und Abschwingen ihres prachtvoll ausgestatteten Dekolleté hat eine schier hypnotische Wirkung. Bei jedem Schritt werden ihre unendlich lang erscheinenden Beine sinnlich vom Saum ihres kurzen Kleides umspielt. Es ist ein Schauspiel, das mich vollkommen in seinen Bann zieht.
    
    Nun steht sie vor mir und schaut mich mit einem verschmitzten Lächeln an. Ihr Gesicht ist unglaublich schön und jugendlich frisch. Diese natürlich feuerroten Lippen allein könnten jeden Mann sofort in Abhängigkeit verfallen lassen und Eisberge würden bei ihrem Anblick schmelzen. Minuten vergehen, ohne dass auch nur ein Wort fällt. Ihr Blick ist fesselnd und strahlt Selbstsicherheit und Erotik pur aus. Ihre wunderschönen himmelblauen und unschuldig wirkenden Augen sind eine Pracht. Ich könnte mich sofort wieder in diese engelsgleichen Augen verlieben -- wenn ich nicht wüsste, dass es die Augen des Teufels höchst persönlich sind!
    
    Die Gegenwart dieser Frau bringt alle längst verdrängten Erinnerung wieder zu Tage. Wie könnte ich dieses Biest mit diesen unschuldigen Augen nur je vergessen. Wut und Aggressionen kochen in mir hoch, wenn ich an meine Schulzeit denke. Ich muss mich bei den Bildern, die sich wieder vor meinem inneren Auge abspielen, auf das extremste zusammenreißen.
    
    Es muss in der 10. Klasse gewesen sein. Noch relativ zu Beginn des Schuljahres betrat unsere Klassenlehrerin zusammen mit einem Mädchen den Klassenraum. Das Mädchen wurde uns als Nadine Henning ...
    ... vorgestellt, die von nun an unsere Mitschülerin sei. Sie kam in unsere Klasse, weil ihr Vater, ein leitender Angestellter eines Automobilkonzerns, in die Niederlassung in unserer Stadt versetzt wurde. So wie sie vor uns stand, unschuldig und schüchtern, kaum fähig einen Satz hervorzubringen, habe ich mich sofort in sie verliebt. Das goldene Blond ihrer Haare ließ sie wie ein Engel erscheinen und ihre ängstlich wirkenden und so hübschen himmelblauen Augen versprühten reine Unschuld. Sie war das schönste Mädchen, das ich bis Dato gesehen habe. Ohne Zweifel!
    
    Das Schuljahr verging und ich musste feststellen, dass meine Noten ständig abrutschten. Was hat mich auch der Satz des Pythagoras interessiert, wenn ich stets diese Schönheit vor Augen hatte?! Welchen Nutzen hätten Latein Vokabeln in einem Gespräch mit diesem Mädchen gehabt?! Ich konnte einfach nicht anders, als sie ständig zu betrachten. Aber sie wirklich einmal anzusprechen, das habe ich mich doch lange Zeit nicht getraut. Mir hat einfach die Selbstsicherheit gefehlt, da ich doch recht unsportlich und korpulent in meiner Jugend war. Teilweise wurde ich ein wenig von meinen Mitschülern gehänselt. Aber letzten Endes nichts Wildes, mit dem man nicht hätte Leben können. Außerdem stand mir immer mein bester und auch einzig wirklicher Freund Frederick zur Seite. Ihm war mein Körperbau und meine nicht gerade modische Kleidung, alles passte mir nun mal nicht, egal. Wir verstanden uns einfach super und waren fast schon eher wie ...
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