1. Markus Entjungferung


    Datum: 04.08.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNataschaAvluv

    ... irritiert, fast panisch: mein Verehrer. Ich erkenne ihn sofort. Diesen unbeholfenen, fast tollpatschig wirkenden Jüngling habe ich gelegentlich schon mal registriert, ihn aber nicht näher zur Kenntnis genommen. Das würde ich jetzt nachholen - zunächst unbemerkt. In seiner Aufregung über die frustrane Platzsuche bemerkt er mich nicht. Ein hübscher Junge. Jugendlich, Anfang 20, drahtig-muskulös, blond, knapp zwei Meter groß. Der genaue Gegenentwurf zu mir. Ich bin mehr als gespannt.
    
    Ich schleiche mich von hinten ran, tippe dem Hünen auf die Schulter. Der fährt zusammen, dreht sich kraftvoll-geschmeidig um seine Achse, wie man das von einem trainierten Kampfsportler erwarten würde. Seine weiteren Reaktionen allerdings sind alles andere als kämpferisch: "Oh! Ich ... Entschuldigung ... ich wollte, dachte ..." Fast tut er mir Leid in seiner verzweifelten Hilflosigkeit. Sicher hat er sich ein ungestörtes Treffen in trauter Zweisamkeit vorgestellt. Und nun diese Menschenmassen.
    
    "Wir werden hier keinen Platz finden, mein Lieber. Macht aber nichts. Ich wohne ganz in der Nähe und einen Kaffee kann ich uns auch kochen", stelle ich fest. Es ist ganz klar meine Sache, hier die Regie zu übernehmen. Ich hake mich bei dem völlig verdatterten Jüngling unter und dirigiere ihn vom Marktplatz.
    
    "Wie heißt du?" - "Äh - Markus, stottert mein Held. Markus Hansmann. Ich mache ein Praktikum in der Meldebehörde." Er verfällt wieder in verlegenes Schweigen, in dem ich ihn belasse. Es ist nicht ...
    ... weit bis zu meiner Wohnung. Ich muss meinen verstörten Athleten fast die drei Etagen rauf schieben und durch die Tür schubsen. Setz dich da ins Wohnzimmer. Ich mache uns den Kaffee.
    
    ***
    
    Als ich mit Kanne und Tassen erscheine, hockt er stocksteif auf dem Sofa und starrt auf den Zettel, den ich auf dem Tisch habe liegen lassen:
    
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    |
    
    | Verehrte Natascha!
    
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    | Seit Wochen grübele ich, wie ich mit Ihnen in Kontakt kommen soll.
    
    | Ich will Sie nicht in Verlegenheit bringen, darum dieser
    
    | ungewöhnliche Weg. Ich habe nämlich ein durchaus intimes Anliegen.
    
    | Falls Sie einem weiteren Kontakt zustimmen, kommen Sie bitte morgen
    
    | mit Ihrem roten Halstuch ins Büro. Wenn nicht: kein Problem. Ich
    
    | werde Sie dann nicht weiter belästigen.
    
    |
    
    | Ihr Verehrer
    
    |
    
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    Ich schenke uns ein, setze mich neben ihn und frage dann direkt: "Was ist denn nun dein intimes Anliegen? - Und warum wendest du dich an mich?" - "Sie sind die begehrenswerteste, die erotischste Frau, der ich je begegnet bin", sprudelt es nun aus ihm heraus, "Seit ich Sie vor zwei Monaten und drei Tagen das erste mal sah, gehen Sie mir nicht mehr aus dem Sinn." - "Na, na, na", tadele ich meinen Galan. "Wie alt bist du eigentlich?" - "21" - "Also bin ich dreimal so alt wie du. Und dem gängigen Bild einer Sexbombe entspreche ich wahrhaftig nicht." Ich hoffe auf Widerspruch, der auch sofort kommt: "Oh doch! Für mich sind Sie die erotischste Frau, der Welt." - "Du kannst dich ...
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