1. Die Chefin Teil 04


    Datum: 26.09.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byFiesdom

    ... eigenen Revier klar machen.
    
    Um 18 Uhr würde kaum jemand mehr in der Firma sein, schon gar nicht an so einem schönen Sommerabend. Und die Türe im alten Besprechungsraum war doppelt angelegt, so dass wenig was nach draußen dringen konnte. Und nach den Schlägen im Wald war mir auch klar, dass er eine drastische Strafen anwenden würde. Und Müller würde es sich sicher nicht entgehen lassen, seine Chefin zu schlagen. Mir schauderte bei dem Gedanken.
    
    Ich hatte 3 Stunden um meine Arbeit zu erledigen und mich gleichzeitig auf des Treffen mit Müller vorzubereiten. Ich schrieb E-mails, telephonierte mit Mitarbeitern, las Berichte. Aber immer wieder drifteten meine Gedanken zu dem alten Besprechungsraum und dem was mir bevorstand. Mich zu unterwerfen hatte ich akzeptiert. Ich konnte damit umgehen und die anderen hielten sich an ihren Teil. Die Schläge mit dem Stock waren schmerzhaft gewesen, aber ich konnte es aushalten, wenn ich mich zusammenriss. Und ich wusste, dass Müller recht hatte. Ich hatte mich nicht an die Regel gehalten. Ich schaffte es, das Ganze als eine logische Konsequenz zu akzeptieren und nahm es hin. Daher war ich bereit, als ich schliesslich die letzte Mail schrieb. Trotzdem hatte ich Angst und ich wurde nervös als ich auf die Uhr sah.
    
    Es war 20 Minuten vor 18 Uhr. Ich ging noch einmal auf die Toilette. Das kalte Wasser tat gut. Ich richtete mein Gesicht und meine Frisur, die ich heute streng nach hinten gebunden hatte. Kurz überlegte ich, sie offen zu tragen ...
    ... um weniger streng zu erscheinen. Aber ich verwarf den Gedanken. Ich war ich und ich war trotz allem seine Chefin. Ich war bereit für Müller.
    
    Fast erleichtert ging zurück in mein Büro und wartete. Kurz vor 18 Uhr würde meine Assistentin den Kopf zur Türe reinstrecken und sich verabschieden. So wie jeden Tag. Aber heute war nicht jeder Tag. Und sie würde das wissen.
    
    Als sie klopfte und die Türe öffnete, wusste ich, dass ich mit hochrotem Kopf da sass. Aber entweder wusste sie tatsächlich nichts, oder sie spielte ihre Rolle perfekt. Fröhlich sagte, sie, dass sie jetzt gehen würde und wünschte mir einen schönen Abend, was ja wohl bei dem Wetter fast selbstverständlich wäre. Ich lächelte ebenfalls und bat sie dann noch Herrn Müller anzurufen und ihm zu sagen, dass ich auf dem Weg zum Besprechungsraum wäre. Meine Stimme war heiser. Mit einem „Klar mach ich" verabschiedete sich nochmal und schloss die Türe.
    
    Nervös wartete ich ein paar Minuten um sicher zu sein, dass sie tatsächlich weg war. Da ich nicht wusste, ob ich noch einmal in mein Büro zurück kommen würde, nahm ich meine Handtasche mit, schloss das Büro ab und ging ich mit zitternden Knien zum Fahrstuhl. Im Keller angekommen musste ich einen langen Flur bis zum Ende gehen um schliesslich vor dem alten Besprechungsraum zu stehen. Müller war noch nicht da als ich eintrat. Ich schloss die Türe. Die Luft war stickig,
    
    Ich hatte erwartet, dass Müller mich warten lassen würde. Aber es war kaum eine Minute vergangen, als ...
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