1. Laura Kraft 32


    Datum: 05.10.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... Welt ihrer ungezügelten Lust hingaben und sich fickten, bis der Berg einstürzte", proklamierte die Chinesin.
    
    „Red´ keine Opern". Laura nahm Li bei der Hand, schnappte sich die Rucksäcke und zog sie durch den Spalt auf die intakte Seite des Fahrstollens A.
    
    Hier gab es offenbar keine Lampen mehr. Es war stockdunkel. Laura zauberte aus dem Rucksack zwei LED-Grubenlampen hervor, die mit einem elastischen Band an der Stirn befestigt werden konnten.
    
    „Willkommen in der Blech- und Metallfertigung des 1000jährigen Reichs", begrüßte Laura die Region in Höhe der Querstollen 34 und 33.
    
    Überall lag Schrott herum. Platten, bereits gebogene Bleche, Rohmaterial... alles durcheinander und alles verrostet. Je tiefer sie in den Berg eindrangen, desto geordneter wurde es. Das wüste Durcheinander in Höhe des Querstollens 34 war sicherlich dem Sprengversuch geschuldet. Der Fahrstollen schien in dieser Sektion relativ unbeschädigt zu sein. Sie kamen schnell vorwärts, vorbei an verschiedenen Fertigungsstätten, unter Anderem dort, wo die verschiedenen Rumpf- und Verkleidungsteile zusammen geschweißt wurden.
    
    Ihr nächstes Hindernis tauchte in Höhe des Querstollens 28 auf. Hier war ein Lager für die Nasen der A4 (V2) Rakete und direkt anschließend hatten die Alliierten wieder einen Sprengversuch unternommen. Der Fahrstollen A war an dieser Stelle unpassierbar.
    
    „Was nun?", fragte Li.
    
    „Verbindungsstollen oder Fahrstollen B", sagte Laura knapp. „Mehr Optionen haben wir ...
    ... nicht".
    
    „Was denkst Du, wie tief die Sprengung ist?", wollte Li die Meinung ihrer Partnerin hören.
    
    „Laut Plan bis einschließlich Querstollen 25", gab Laura Auskunft.
    
    „Hoffentlich nicht, wenn ich bedenke, dass wir 26 oder 25 unbedingt brauchen", hoffte die Chinesin.
    
    „Wir werden es erleben", nickte Laura und bog in den Querstollen 29 ab, der noch intakt war.
    
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    Gini und Sharon hatten beeindruckt zugeschaut, wie Laura nur mit Luftdruck diesen großen Felsen weggedrückt hatte und somit einen Durchgang im Fahrstollen A zwischen den gesprengten Querstollen 38 und 35 (Richtung Nord wird rückwärts gezählt) geschaffen hatte.
    
    Immer wieder nahmen sich Gini und Sharon gegenseitig in die Arme und wärmten sich. Trotz ihrer hautengen, schwarzen Tarnkleidung, bestehend aus Top und langer Hose war ihnen nicht gerade zumute wie auf den Bahamas. Besonders Sharon genoss die Nähe der rothaarigen Traumfrau mit dem großen Busen. Sie schmiegte sich geradezu in Gini´s lange Mähne und drückte ihr Gesicht fest gegen Hals. Gini streichelte ihr zärtlich die Haare und drückte ihr jedes Mal einen Kuss auf die Lippen.
    
    „Hast Du eigentlich schon bemerkt, dass die zwei Mädels da vorne langsam ein Liebespaar werden?", flüsterte Sharon Gini ins Ohr.
    
    „Laura und Li?", fragte die Rothaarige. „Das war doch schon immer so".
    
    „Wieso?", Sharon sah Gini fragend an. „Vorher waren sie Konkurrentinnen und haben sich gegenseitig die Augen ausgekratzt".
    
    „Ja und nein", antwortete die Rothaarige ...
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