1. Laura Kraft 32


    Datum: 05.10.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... zusammenbauen und einsetzen.
    
    Teile dieser Me 262, hauptsächlich ihre Motoren, waren in diesem Querstollen 12 untergebracht, den Ellen jetzt vorsichtig erkundete. Dabei musste sie sich ausschließlich auf ihren Tastsinn verlassen. Sie ärgerte sich darüber, keine Lampe mitgenommen zu haben. Allerdings hatte sie gehofft, dass ein Mitglied ihres russischen Eingreifteams hier auf sie warten würde. Ein junges Mädchen aus der 3 Personen-Gruppe, die den Zugang in den Berg durch die Anlage „Eber" suchen sollten, war eigentlich vorgesehen, den Querstollen 12 zu übernehmen, falls Ellen sich woanders hin bewegen musste. Solange die Kämpferin nicht auftauchte, wollte die 63jährige diesen Stollen nicht unbeaufsichtigt lassen. Entweder hatte die Gruppe den Weg in den Berg noch nicht gefunden oder aber, sie waren aufgehalten worden.
    
    Gerade wollte Ellen überlegen, wer sich diesen Dreien in den Weg gestellt haben könnte, als sie ein Geräusch vernahm...
    
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    Der Lehrer stöhnte und verdrehte die Augen. Es war schlimmer, als einen Sack Flöhe zu hüten. Sechzig Jugendliche im Alter zwischen 17 und 18 Jahren, der aktuelle Abi-Jahrgang des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums aus Nordhausen, besuchte das Mittelwerk Dora. Obligatorisch war ein Rundgang durch das Museum, die KZ-Besichtigung sowie ein Besuch des Stollens.
    
    Fünf Lehrkräfte begleiteten die jungen Leute, versuchten zu erklären, was es zu erklären gab und wurden doch nicht Herr der Lage. Natürlich liefen die jungen Leute ...
    ... kreuz und quer durch die Stollen und über den Steg bis zum Ende des für Touristen zugänglichen Bereichs.
    
    Kurios war, dass ihnen ein Pärchen entgegen kam, die einen jungen Mann stützten. Seine Kleidung war völlig derangiert und er wirkte ziemlich benebelt. Entweder war er auf dem Steg gestürzt oder besoffen. Oder Beides. Die Jugendlichen interessierten sich nicht weiter für den Mann, der offenbar gar nicht mit wollte, doch zu schwach war, um sich gegen die Hilfe des Pärchens zu wehren. Es handelte sich um den russischen Agenten, den Karo zuvor fertig gemacht hatte. Das Pärchen hatte ihn gefunden, als er bewusstlos auf dem Steg saß. Er hatte sich eine Platzwunde am Hinterkopf nach seiner unsanften Berührung mit dem Metallgeländer des Stegs eingehandelt.
    
    Fünf Mädchen und zwei Jungs im Alter von 18 Jahren hielten sich am Längsten am Ende des Stegs auf. Sie überlegten, was wohl tief im Inneren des Mittelbaus so geheimnisvolles versteckt sein könnte. Die anderen Schüler strömten langsam wieder zurück Richtung Ausgang.
    
    „Lass uns auch gehen", schlug ein junges Mädchen gelangweilt vor. „Moment!", unterbrach die Schulsprecherin und beugte sich über das Geländer. Die Blicke der beiden Jungs klebten dabei auf ihrem Po.
    
    Sie wurde „die Katze" genannt, weil sie sich wie eine Katze bewegte, fast immer schwarz gekleidet war und schwarze, sehr lange, glatte Haare hatte. In ihrem hübschen Gesicht befanden sich zwei schmale, grüne Augen, die zu ihrer Erscheinung perfekt passten. Das ...
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