1. Assassins' Sins Ch. 01


    Datum: 08.10.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... Vorstellung mehr in seinem Gedächtnis. Früher hatte er sie mehr begehrt, nun wusste er, dass er sie aus seinem tiefsten Inneren heraus liebte. Es schien nicht mehr falsch, sie so zu betrachten, es war beinahe selbstverständlich.
    
    „Wie lang ist es noch hin bis zur Dämmerung?", fragte sie, als sie wieder vollständig bekleidet war. So war sie die vollkommene Assassinin, tödlich effektiv wie eine Raubkatze. Dennoch, nun wusste er, was sich unter ihrer äußeren Erscheinung verbarg, etwas, was sie allein ihm gewidmet hatte. Sie war nun auf alle Zeiten mit ihm verbunden, unumkehrbar, unleugbar.
    
    Er zuckte die Achseln, er hatte das Zeitgefühl verloren, seitdem sie hier angekommen waren. „Ich weiß es nicht...Wir sollten sowieso noch einmal am Gildenhaus vorbeisehen."Erst als er fertig gesprochen hatte, fiel ihm wieder der Auftrag ein. Sie sollten sich beeilen, falls dieser Auftrag danebenging, hatten sie beide ein großes Problem, und das nicht nur aufgrund ihres Scheiterns. Man würde wissen wollen, warum sie es nicht geschafft hatten, weiteres Misstrauen konnten sie im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Es würde schon so schwierig genug werden.
    
    Er sah ihr an, dass sie dieselben Probleme auf sich zukommen sah, wie er. Sie zeigte in zustimmendes Nicken, ließ dabei jedoch den Kopf einen Moment zu lange hängen. Ab hier hieß es, dass sie ihre Beziehung verborgen wie nur möglich ausleben würden müssen, andererseits holte der Tod sie schneller, als ihr lieb war.
    
    Es würde weh tun, ...
    ... nichts von all den wunderbaren Gefühlen zeigen zu dürfen, sich jeden liebenden Blick verkneifen zu müssen. Doch das Verstecken ihrer Gefühle waren sie beide gewohnt, nun würde es nur noch ein wenig schwerer werden.
    
    Kühle Nachtluft kam ihm entgegen, als sie die Tür öffnete. Ihre Haare wehten ihm in einer Windböe ins Gesicht, ein letztes Mal für diese Nacht würde er ihren Duft einatmen. Es gab kein Zurück mehr.
    
    Für den Großteil des Volkes waren sie kaltblütige Mörder, bar jedes Gefühls, gottlos und sündiger als ihre schlimmsten Alpträume. Für den Rest, die Assassinen, waren sie von nun an eine Gefahr, zu oft hatte auch er schon miterleben müssen, wie jeder Beliebige durch das Gefühl von Liebe getäuscht werden konnte, zu groß war das Risiko, dass einer von ihnen unter manipulative Kontrolle geriet.
    
    Beinahe mechanisch sah er sich um, niemand war zu sehen. Ein letzer flüchtiger Kuss verdrängte das eben geschehene in die Vergangenheit.
    
    „Tage werden vergehen, Stunde um Stunde und wir werden uns fragen, was der andere wohl gerade tut, ob er noch am Leben ist. Doch mit jeder Umarmung, mit jedem Kuss wird die Erinnerung zurückkommen, in deinen Armen werde ich Ruhe finden. Die Zeit wird uns Prüfungen auferlegen, doch sie ist der Grund, warum wir kämpfen. Du bist meine Unendlichkeit, zusammen werden wir stark sein und die Zeit überleben."
    
    Er wusste nicht, welcher Teil von ihm eben diese Worte gesprochen hatte oder woher er sie kannte. Sie waren wie ein Feuerwerk vor seinen ...