1. Assassins' Sins Ch. 01


    Datum: 08.10.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... Gerade als er aufgestanden war, spürte er etwas Kühles an seinem Kehlkopf, ein von hinter ihm auf ihn gerichteter Dolch. Er musste aufpassen sich nicht zu viel zu bewegen, sonst würde eine unschöne Narbe an seinem Hals entstehen. Nicht, dass er noch keine hatte, aber eine blutende Wunde war immer etwas unpraktisch.
    
    Er spürte, wie der zugehörige Arm auf seiner Schulter abgelegt wurde, jedoch so, dass deutlich wurde, dass die zugehörige Person etwas mehr als einen halben Kopf kleiner als er sein musste. Ein Kopf wurde leicht seitlich gegen seinen Hinterkopf gelegt, so dass zwischen dem Mund des Anderen und seinem Ohr nur noch eine Daumenbreite lag.
    
    Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, vorsichtig und soweit es möglich war, ohne dem Dolch zu nahe zu kommen. „Wie lange bist du schon hier?" fragte er, deutlich entspannter als es die Situation eigentlich hergab. Er hörte ein unterdrücktes Lachen hinter sich, der Dolch vor seinem Hals entfernte sich ein wenig. „Seitdem du das Brot gekauft hast. Ich wusste, dass du hierher kommen würdest."
    
    Währenddessen entspannte sich der Griff um ihn, der Kopf an seinem Ohr entfernte sich ein wenig.
    
    „Warum bist du hier?" fragte er. Er bekam eine etwas belustigt klingende Antwort: „Ich kann dich doch nicht einfach den Lohn alleine einstreichen lassen. Und da ich noch ein wenig Ehre im Leib habe, melde ich meinen Anspruch, bevor du angefangen hast und biete dir meine Hilfe an. Der Lohn wird so oder so geteilt." Währenddessen ...
    ... hörte er, wie der Dolch in die Scheide geschoben wurde.
    
    Ohne, dass das Lächeln auf seine Lippen verschwunden wäre, drehte er sich um. Mit leicht schief gelegtem Kopf entgegnete er: „Ich tippe mal, ich habe keine Wahl?"
    
    Er sah in ein helles Gesicht, mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen. Eine schmale Nase erhob sich zwischen zwei hellgrün funkelnden Augen. Unter der dunkeln Kapuze erkannte er kupferbraune, offen über die Schulter fallende Haare. Es kam keine Antwort auf seine Frage.
    
    Mit einem dankbaren Nicken ging Credan einen Schritt vor und überbrückte so die Distanz, die die andere Person zurückgewichen war, als sie ihn losgelassen hatte. „Ich bin froh, dass du gekommen bist, Cora." Er ließ eine kurze Pause. „Es wäre jedoch nett, wenn du mich nicht jedes Mal beinahe umbringen würdest, wenn du auftauchst. Es ist etwas ... unangenehm."
    
    Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde breiter, er sah sie leise in sich hinein lachen. Eigentlich sah sie dabei wunderschön aus, wie er fand. Wenn sie dieses Lächeln zeigte, hatte er irgendwie das Gefühl, sie beschützen zu müssen, sie vor der Umgebung verstecken zu müssen, nur um ihr Lächeln ein wenig länger betrachten zu können. Sie war durchaus selbst in der Lage, sich zu verteidigen und auf sich aufzupassen, doch es gab ihm einen Grund, bei ihr zu sein. Sie schenkte ihm ein gutes Gefühl, eine Art loderndes Feuer, tief in seinem Herzen.
    
    Cora - Sie war wahrscheinlich die einzige Person in seinem Leben, die es würde wissen ...
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