1. Assassins' Sins Ch. 01


    Datum: 08.10.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... verlassen hat. „
    
    Cora nickte. Sie wussten beide, dass es nicht einfach werden würde, in eines der Adligenhäuser ungesehen hinein und wieder hinaus zu gelangen, die Effektivität ihrer Zusammenarbeit begann langsam sich herumzusprechen. Sie bekamen immer häufiger hoch bezahlte Aufträge, die damit auch von äußerster Wichtigkeit aber auch von zunehmender Schwierigkeit waren.
    
    „Nun gut.", sagte sie schließlich, „Dann treffen wir uns drei Stunden vor Sonnenaufgang am Gildenhaus?" Er senkte leicht den Kopf, der Versuch eines zustimmenden Nickens. Er hatte gehofft, ein wenig Zeit mit ihr verbringen zu können, aber seine Erwartungen waren wahrscheinlich wieder einmal zu hoch gewesen.
    
    Er konnte seine Enttäuschung jedoch nicht schnell genug verbergen, sodass Cora etwas bemerkt hatte. Es wäre jedoch auch naiv gewesen, er könne etwas vor ihr verbergen, sie kannte ihn viel zu gut, als dass dies möglich gewesen wäre. „Was ist los?", fragte sie. „Ich sehe, wenn etwas nicht stimmt, also versuch gar nicht, es vor mir zu verstecken." Wie immer, wenn er seine Gefühle nicht effektiv genug hatte verbergen können, beeilte er sich ihr Nachhaken mit einem Kopfschütteln abzuweisen. „Schon gut, es ist nichts Ungewöhnliches..."
    
    Obwohl er sich bemüht hatte, möglichst sicher zu klingen, war ihm das nicht mal ansatzweise gelungen. Innerlich verfluchte er sich dafür, überhaupt geantwortet zu haben. Er durfte, konnte sie nicht mit seinen Problemen belasten, erst recht nicht kurz vor einem so ...
    ... wichtigen Auftrag. Es war eines der ersten Lektionen, die ihnen in ihrer Ausbildung beigebracht worden war: Sprich niemals mit einem anderen über deine Gefühle, früher oder später würde es dir den Tod bringen.
    
    Sie legte kaum merklich den Kopf schief, und sah ihm direkt in die Augen. Seit sie sich kennengelernt hatten, beherrschte sie diesen Blick, es schien ihm, als würde dieser ihn durchbohren. Ihre Augen waren wie zwei wissende Pfeile, die völlig ungehindert seine Gedanken lesen konnten. Credan konnte nicht umhin, sie noch einmal ausgiebig zu betrachten, sie glich für ihn einem guten Engel. Er redete sich ein, dass sie die einzige Frau war, die er je über einen längeren Zeitraum als ein paar Tage regelmäßig gesehen hatte, die einzige, mit der er reden konnte, ohne, dass es dabei um einen Auftrag ging. Da war es ganz natürlich, dass sie eine besondere Rolle in seinem Leben einnahm. Dennoch, sie war für ihn mehr geworden als nur eine Freundin. Er wusste, dass er das Leben in der Gilde ohne sie nicht mehr ertragen würde, überall herrschte kühle Geschäftsmäßigkeit, nirgendwo gab es einen Platz, an dem er sich wirklich wohlfühlte. Nur Cora schaffte es, ihm ein wenig Wärme und Geborgenheit zu schenken, bei ihr fühlte er sich sicher, wie behütet von der Mutter, die er nie hatte.
    
    Sie war etwas kleiner als er, jedoch längst nicht so drahtig. Unter ihrer stets dunklen Kleidung ließ sich eine enorme Kraft vermuten, jedoch so, dass sie dabei äußerst wendig und flink wirkte. Jede ...
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