1. Am Leuchtturm


    Datum: 22.10.2020, Kategorien: Anal Schwule Autor: DickTracey49

    Ich halte meinen Wagen am Rande des Naturschutzgebietes. Naturschutzgebiet. Das gab es damals in meiner Jugend noch nicht. Ich öffne die Tür meines Wagens, steige aus, lausche der Brandung in der Ferne und dem Rufen der Möwen. Eine leichte Brise weht vom Meer landeinwärts. Viel zu lange ist es her, daß ich meine Heimat mal wieder besuche. Den letzten Weg zum alten Leuchtturm muss ich zu Fuß gehen. Kurz entschlossen ziehe ich mir meine Schuhe aus und streife meine Socken von den Füßen. Beides lasse ich im Auto. So schön mal wieder Sand unter meinen nackten Füßen zu spüren! Langsam schlendere ich durch die Dünen. Es ist fast wie damals, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dann taucht wie erwartet die Spitze des Leuchtturms hinter einer Düne auf. Ich gehe etwas schneller. Der Leuchtturm wird größer, noch eine Biegung und ich bin da.
    
    Der Leuchtturm und das angrenzende Haus sind von der Zeit schwer gezeichnet. Viele Verwitterungen. Der Leuchtturm ist zwar noch in Betrieb, aber natürlich vollautomatisiert. Das angrenzende Haus wird wohl heute nur noch als Lager genutzt. Ich versuche einen Blick durch das verdreckte Fenster zu werfen, kann im Inneren aber nicht viel erkennen. Ich schlendere versunken in meinen Gedanken an die gute alte Zeit um das Haus herum. Da passiert es; ich trete auf einen alten rostigen Nagel, der aus einen der zahllosen umherliegenden Bretter heraus ragt. Instinktiv humpel ich um das Haus in Erwartung auf der Rückseite eine Bank vorzufinden. Und ...
    ... tatsächlich! Die alte Bank steht noch da, obgleich sie schon bessere Tage gesehen hat. Vorsichtig setze ich mich auf die Bank und betrachte meine Fußsohle. Ein kleiner blutiger Punkt, mehr ist nicht zu sehen. Ich nehme ein Taschentuch und drücke es auf die Wunde. Bei dem Blick auf das Meer muss ich unweigerlich an Alfred denken.
    
    In jenen meiner Jugendtagen vor langer Zeit verbrachten wir Kinder viel Zeit bei Alfred. Er war der Leuchtturmwärter und hatte uns stets mit seinen Gruselgeschichten über Untote Wiedergänger namens Gonger begeistert. Er war stets nett zu uns Kindern, jeder im Ort mochte ihn. Ich kann mich noch genau erinnern an den Sommer, als ich Achtzehn wurde. Nie sind meine Eltern und ich in den Urlaub gefahren, dafür war kein Geld da und in den Sommerferien kamen die Touristen, da lief das Geschäft meiner Eltern besonders gut. Ich hatte natürlich den Drang in mir, mein kleines Dorf zu verlassen, war aber emotional noch zu sehr an meine Heimat gebunden. So verbrachte ich die Sommerferien immer bei uns an der Küste. Als Küstenkind war ich es wie alle anderen Jungs bei uns im Dorf auch gewohnt barfuß zu laufen. Von April bis Oktober war das eine Selbstverständlichkeit. Mit der Zeit hatte sich eine Lederhaut unter meinen Sohlen gebildet, sodaß man nicht immer schauen musste, wohin man trat. Und so schlenderte ich in jenem Sommer gedankenverloren an die Eroberung der weiten Welt barfuß am Strand entlang Richtung Leuchtturm. Auf einmal spürte ich einen stechenden Schmerz ...
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