1. Das hässliche Entchen


    Datum: 29.10.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Hassels

    ... bespickt. Zur eigentlichen Mittagszeit kam sie von der Kantine und ging Richtung Chefzimmer, da sie ihn unten nicht gesehen hatte. Sie wollte noch etwas über den Nachmittag erfahren. Im Vorzimmer, das nicht besetzt war, hörte sie das es drinnen laut war. Da sie nur die Hälfte verstand, es aber um sie ging, schaltete sie am Tisch der Vorzimmerdame auf Mithören. - Du kannst doch nicht so eine kleine Ingenieurin heiraten, da musst Du schon Standesgemäß eine Verbindung suchen. - Soll ich wie Du Mutter dauernd betrügst, eine von und zu betrügen, nur weil es standesgemäß ist. Dein Ehemaliger Entwickler hat mir eben ihr außergewöhnliches Talent bestätigt. Sie ist ein Diamant, nur hat es außer mir noch keiner bemerkt. Ich werde die Firma die Du vor die Wand gefahren hast, wieder mit echtem Leben erfüllen. Entweder Du lässt mich machen wie ich will, oder ich mache irgendwo was ganz eigenes auf. Aber Franziska nehme ich mit. Deine Entscheidung Vater -. Sie hatte mehr als genug gehört. Das sie in ihrem Fachgebiet gut war wusste sie. Aber der Mann will sie heiraten. Sehr merkwürdig fand sie es schon, war sie mit ihm ja noch nicht mal beim Du angekommen. Er der Frauenheld würde sie, die hässliche haben wollen. Momentan verstand sie nichts mehr. Sie schlich davon und ward erst Punkt 15:00 wieder gesehen, als sie am Chefbüro anklopfte. "Treten Sie näher Frau Schubert. Bevor sie durch Tuschelei etwas hören, es war hier vorhin etwas lauter im Büro. Ich habe mich gegen meinen Vater ...
    ... durchgesetzt, was sie zur leitenden Ingenieurin macht. Das werden wir nach der Moskaureise bekannt geben. In einer Stunde werden wir gemeinsam die neue Ausrichtung der Firma bekanntgeben."
    
    Gemeinsam gingen sie ihren Auftritt durch, wobei er sie dauernd beobachtete. Sekundengenau wurde der Belegschaft die Strategie der Zukunft verkündet, nicht ohne den eigentlichen Pleitestatus zu erwähnen. Jeder, dem das Risiko zu hoch war, hatte jetzt die Chance zu kündigen, ohne Fristen einhalten zu müssen. Im Chefzimmer zurück, überreichte er ihr ein Paket.
    
    "Wir werden heute Abend einen Empfang geben. Ihre Garderobe ist dort drin. Fahren Sie jetzt nach Hause. Ich hole Sie um 20:00 ab."
    
    Obwohl sie es auf der Zunge hatte, widersprach sie ihm nicht. Zu Hause packte sie das Paket aus. Ein bordeauxrotes Abendkleid in Größe 34/36 und gleichfarbige Stöckelschuhe in Größe 39 konnte sie dem Paket entnehmen. Sie war verwundert, das die Größen genau passten. Hatte er das alles heute morgen so schnell erfassen können? Er stieg in ihrer Achtung. Als sie den Karton beiseite stellen wollte, fiel ihr noch ein kleiner Umschlag auf. Was da wohl drin sein mochte. Sie machte ihn auf und las: Liebe Franziska, ich nehme mir jetzt einfach das Du heraus. Wenn Du so viel Vertrauen in mich haben solltest, wie ich in Dich, dann rufe mich vor 19:00 unter dieser Nummer an. Er hatte ihr seine Private Telefonnummer aufgeschrieben. Vertrauen hatte sie schon in der Kantine gefasst. Neugierig war sie auch, also rief sie ihn ...
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