1. Das hässliche Entchen


    Datum: 29.10.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Hassels

    ... an ihrem linken Auge die Gurkenscheibe weg. "Vorsicht."
    
    Schon hatte er ihr die Linse an der richtigen Stelle eingesetzt. Auf der rechten Seite wiederholte er das ganze. Wenn auch ungewohnt, hatte sie sofort einen scharfen Blick. Sie sah ihn an, dann in den Spiegel. Was sie da erblickte , konnte doch nicht sie sein. Es war unglaublich, das Gegenüber im Spiegel sah aus wie die Models in den Zeitschriften. Sie konnte es nicht fassen. Er hatte nicht zu viel versprochen.
    
    "Das ist ja der absolute Wahnsinn. Du bist auch ein Ingenieur. Einer für Frauengestaltung."
    
    Sie lachte und verschwand im Bad um kurz darauf mit schwarzem BH und Slip vor ihn zu treten. Er half ihr in das Abendkleid, aber rechte Freude wollte sich nicht bei ihr einstellen. Deutlich konnte man die Farbe der Unterwäsche erkennen. Also Kleid wieder aus und ins Bad zurück. Aber auch das weiß war zu deutlich. Als letzten möglichen Versuch, hatte sie einen roten Slip und einen rosa BH. Der rote Slip war genau richtig. Der BH zog auch wieder den Blick auf sich. Kurzerhand ließ sie ihn nur das Obere Teil des Kleides öffnen, um den BH auszuziehen. Als das Kleid jetzt wieder geschlossen war , gefiel es ihr. Ihm hatte gefallen, was er zwischenzeitlich gesehen. Auch wenn sie von ihm abgewandt war, hatte er im Spiegel ihre schönen Brüste bewundern können. Jetzt waren sie gut verpackt, aber das Wissen machte ihn schon geil. Aus einer Schublade kramte sie noch rote Nylons, die sie mal vor Jahren geschenkt bekommen ...
    ... hatte. Als sie in die Stöckelschuhe hineinglitt, war er hin und weg. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle geschwängert, damit sie ihm, nur ihm, gehöre. Schon um 19:55 waren sie bei seinen Eltern, wo der Empfang ab 20:30 beginnen sollte. Es waren Geschäftsleute aus Südafrika und Spanien geladen. Sie wurde seinen Eltern vorgestellt. Ganz leise hörte sie seine Mutter fragen:
    
    "Ist sie das? Keine von und zu, dafür aber bildhübsch. Gut gemacht Junge."
    
    Am Tonfall konnte sie hören, das seine Mutter froh war, das sein Herz entschieden hatte. Ohne Vorwarnung küsste sie ihn nun, um auch seinem Vater zu demonstrieren, das es ernst gemeint ist. Sie hatte zwar noch nicht mal über das Heiraten nachgedacht, aber es wäre schon eine gute Wahl. Bis die Gäste kamen, wurde sie von seiner Mutter dezent ausgefragt. Karoline von Stetten war schon eine sehr diplomatische Frau, die ihren Sohn, über alles liebt. Sie gab ihr deutlich zu verstehen, das sie nur sein Glück wolle. Als die Gäste dann an der langen Tafel Platz genommen hatten, unterhielt sie sich mit dem Spanier, ihr gegenüber. Der war ganz angetan über ihre Fachkompetenz. Am Ende des Abends hatte sie ihm einen ganzen Maschinenpark zur Herstellung und Abfüllung von Orangensaft verkauft. Albert rieb sich die Hände, sein Vater nickte ihm nur zu. Als der Spanier sie bei der lauschigen Musik im Hintergrund zum Tanz forderte, hatte sie erstmals ein wenig Angst. Es war neun Jahre her, das sie im Tanzkurs getanzt hatte. Da es Walzermusik war, ...