1. Eine Brasilianerin in Hamburg


    Datum: 08.06.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byCamilaFrank

    ... Situationen immer verspürte. Jetzt lachte sie wieder auf, legte ihre Hand auf seinen Unterarm, zwei oder drei Sekunden lang, und erzählte dann irgendetwas, wobei ihre Augen leuchteten. Der Typ hatte wohl für sie beide bestellt, denn jetzt kam noch ein Glas Rotwein für sie und eine weitere Whisky Cola für ihn. Thomas fand sie so wunderschön. Die Brüste wölbten sich unter dem Kleid. Ihre wohlgeformten Unterarme, die schlanken Finger.
    
    Er nahm jetzt alles doppelt und dreifach klar wahr. Sie war so unglaublich attraktiv. Jetzt stand sie auf, schien sich zu entschuldigen und ging ihrerseits in Richtung Toilette. Dabei warf sie Thomas einen triumphierenden Blick und ein Lächeln zu, das der Typ an der Theke nicht sehen konnte. Thomas fühlte sich wie im siebten Himmel. Was für eine tolle Frau. Und vielleicht war sie jetzt seine Freundin.
    
    Eine Minute später vibrierte sein Handy wieder. „Willst du wirklich?" stand dort. Und ob er wollte. Er konnte an nichts anderes mehr denken. „Ja, bitte. Du bist wunderschön." tippte er ein und schickte es ab. Kurz darauf kam sie wieder aus dem Bad. Mit offenem Haar. Umwerfend. Sie sah jetzt aus wie ein Model. Er glaubte, ihren Duft wahrzunehmen, als sie zwei Meter neben ihm vorbei ging, zurück zu ihrem Hocker.
    
    Der Typ machte ihr tausendprozentig Komplimente für ihr Aussehen, für ihr offenes Haar, für ihr Alles. Denn sie lächelte, fuhr sich durchs Haar, nahm einen Bausch und roch daran. Dann lachte sie wieder und streckte ihm den Bausch ...
    ... entgegen, sodass er ebenfalls an ihrem Haar roch. Sie hatte eine Hand auf seinem Knie.
    
    Thomas Hände wurden feucht. Alicia setzte sich wieder auf ihren Hocker, führte das Glas Rotwein zu ihren Lippen. Thomas Blick klebte an ihren Lippen. Er erinnerte sich, was diese Lippen vor ein paar Tagen mit ihm getan hatten. Er spürte sie jetzt wieder an seinem Körper. Wie sie an seinen Brustwarzen klebten und sich dann langsam in südlichere Gefilde herab bewegten. Und jetzt würden diese Lippen vielleicht im Ausland landen. Auf fremden Territorien. Sie würden andere Brustwarzen erkunden und dann noch viel mehr.
    
    Er stellte sich ihre Hände auf dem Körper des Typen vor. Ihre Hand auf seinem Knie. Er sah sie innerlich die Schenkel hinauf gleiten. Er konnte gedanklich ihr duftendes Haar riechen. Wie er vor ein paar Tagen ihren Hals leckte, während sie ihm die Schenkel streichelte. Und jetzt saß sie dort mit diesem Typen.
    
    Sein Mund war trocken, sein Herz schlug schwer in seiner Brust. Dieses Gefühl, so schlimm es auch war, es war doch so etwas wie ein Kick, den er immer wieder brauchte. Er wollte, dass sie ihn jetzt betrog. Was hieß „betrog"? Sie kannten sich ja noch kaum. Aber er wollte sie.
    
    Genau in solch einem Moment konnte er unterscheiden, wen er wirklich wollte und wer ihm eigentlich egal war. Und sie war ihm nicht egal, das merkte er. Sie hatte Klasse, Eleganz und ganz viel Charme. Jetzt gerade schaute sie wieder ganz unschuldig und hörte dem Typen zu. Zum Verlieben.
    
    Und dann ...
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