Die Mitte des Universums Ch. 02
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byBenGarland
... warum ich das gemacht habe. Und ich fühle mich ein wenig schlecht manchmal deswegen. Mein ganzes Leben wurde mir eingetrichtert, dass ich mit dem Sex warten muss, bis ich ordentlich verheiratet bin."
„Naja, beim letzten Mal hast Du gesagt, dass Du wolltest, dass ein Mann Dir die Aufmerksamkeit schenkt, die Du verdienst. Du bist eine schöne Frau, um es vorsichtig auszudrücken. Und, klar, es fühlt sich gut an, Komplimente zu bekommen. Und dann war es doch schön berührt zu werden und jemanden zu berühren, oder?"
„Klar, aber ich war irgendwie nicht ich selbst an diesem Tag. Ich wurde von meiner Leidenschaft wie auf einer Riesenwelle fortgetragen und dann waren wir auf einmal in diesem ... diesem ..."
„Rausch?" versuchte ich, auszuhelfen.
„Ja, aber es war noch stärker. Wahn?" fragte sie.
„Ja, ‚Wahn' ist wahrscheinlich besser. Aber, sieh mal, vielleicht warst Du ja an dem Nachmittag zum ersten Mal völlig Du selbst. Unsere Begierden sind ja ein großer Teil von uns, auch wenn wir nicht oft von oder über sie sprechen oder sie ausleben."
„Ja, vielleicht, aber es war wirklich, als ob ich zeitweilig verrückt war," wiederholte sie kopfschüttelnd.
„Dieses Verrrücktsein ist doch genau, was Du brauchst, um guten Sex zu haben. Du vergisst, wer Du bist und wer der andere ist, wo Du bist, wie alt Du bist, Deine ganze Vergangenheit und Geschichte. Ob Du eine Frau oder ein Mann bist, vergisst Du am besten auch. Oder, eher: Es hört auf, eine Rolle zu spielen. Du musst das ...
... geradezu vergessen. Die ganze Welt, alles."
Da niemand in der Nähe war, rückte ich näher an Nguyet heran und nahm ihre Hände in meine. Ihr Telefon klingelte, aber sie nahm nicht ab und knipste es sogar ganz aus. Ich streichelte ihre Oberschenkel und Arme. Sie lehnte sich nach vorn, kuckte kurz nach rechts und links und küsste mich. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und bewunderte es. Sie neigte ihren Kopf zur Seite und öffnete ihren Mund. Wir küssten uns wieder, diesmal leidenschaftlicher als zuvor. Ein sanftes Schaudern wogte durch meinen Körper, ihren wohl auch. Wir bezahlten und fuhren zum Hotel.
Das Haus war ein wenig weiter, als ich gedacht hatte, aber letztlich bogen wir auf den Parkplatz ein. Nguyet nahm weder ihren Helm noch ihre Atemmaske ab, die die meisten asiatischen Frauen beim Mopedfahren tragen. Sie war verlegen und sagte, ich solle mit den Leuten am Empfang reden. Sie hatte so etwas ja noch nie gemacht. Ich fragte, ob Nguyet ein oder zwei Stunden bleiben wolle, aber sie sagte nur: „Das überlass ich Dir." Der Frau an der Rezeption war das aber egal, weil wir ohnehin erst bezahlen würden, wenn wir fertig wären.
Das Hotel war schon relativ alt und nichts Besonderes. Wir gingen hoch in ein Zimmer im dritten Stock. Es war groß, aber die Luft war abgestanden. Ich machte erst mal ein Fenster auf und schaltete die Klimaanlage ein. Nguyet sah sich um und zog ihre Schuhe aus. Mir fiel wieder ihre gelbliche Haut ins Auge, da sie keine Strümpfe anhatte. Nun nahm ...