Laura Kraft 27
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... zum Aufzug. In Sharon´s Zimmer sammelte sie die Sachen ihrer Schwester ein, packte sie in eine Tasche, die sie Sharon in die Hand drückte. Automatisch leistete die Ältere Folge.
„Wir checken aus", murmelte Shoshana mehr zu sich selbst. „Hier kennt dich jetzt jeder und sie werden dich nicht in Ruhe lassen".
Shoshana verließ mit ihrer Schwester das InterCity Hotel, nahm sich ein Taxi und brachte sie ins „Gebhards" in der Goethe Allee. Sie checkte dort ein, brachte Sharon auf das Zimmer, legte sie auf´s Bett und strich ihr mit der Hand durch die Mähne.
„Schlaf süß, ich muss in der Zwischenzeit noch eine Kleinigkeit erledigen", flüsterte Shoshana.
Die jüngere Schwester schloss Sharon in dem Zimmer ein und hängte von außen ein Schild „Bitte nicht stören" an die Tür. Sie hatte maximal 30 Stunden Zeit. Dann würde Sharon wieder klar im Kopf werden. Bis dahin musste sie die Lavalliere finden und überwältigen. Shoshana hatte beschlossen, der Rothaarigen ein paar Fragen zu stellen, was ihre Beziehung zu Sharon anging und was sie über Ellen Goldstein wusste.
Diese Ellen Goldstein sollte Shoshana eigentlich aufsuchen. Zum Einen, um ihr den Brief auszuhändigen, den ihr Mosche mit den Unterlagen in Tel Aviv mitgegeben hatte. Andererseits war Ellen Goldstein die Einsatzleiterin, was diese Sache mit den Schatzjägerinnen anging. In Anbetracht der Widersprüchlichen Informationen, die Shoshana jetzt hatte, scheute sie vor diesem Kontakt zurück. Sharon war zwar eine Ziege und die ...
... Jüngere genoss es, ihrer älteren Schwester gezeigt zu haben, wer von Beiden die Bessere ist... aber eine Lügnerin war Sharon keinesfalls.
Shoshana machte sich auf den Weg zum Uni-Gelände. Sie wusste nicht, dass sie Sharon im gleichen Hotel einquartiert hatte, in dem auch Virginie Lavalliere abgestiegen war. Und sie hatte nicht bemerkt, dass sie von der Frau, die genau so aussah, wie Raquel Welch zu Beginn der 1980er Jahre und sie mit einem Kampfhubschrauber hier her geflogen hatte, verfolgt wurde.
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Laura hatte sich in Professor Müller´s privater Bibliothek mit dem nötigen Kartenmaterial und einigen privaten Korrespondenzen aus den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs eingedeckt. Dabei ging es um Baupläne für den Mittelbau Dora und Genehmigungen der Gauleitung. Die heutige Mahn- und Gedenkstätte wurde von ganzen Touristenmassen besucht, die durch einen neu angelegten Zugang einen Teil des Stollensystems besichtigen können. Kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands war das Höhlensystem frei zugänglich und von vielen Plünderern und Möchtegern-Schatzsuchern ausgeraubt. Etwas wirklich Wertvolles wurde dort nicht gefunden. Nur alter Nazischrott.
Willi Kramer, ein deutscher Archäologe, hatte sich zwischen 1992 und 1998 die Mühe gemacht, durch einige unter Wasser stehende Tunnel zu tauchen, um das gesamte System zu erforschen.
Wenn es also tatsächlich einen verborgenen Raum in diesem System gab, dann musste er verdammt gut versteckt sein. Oder er konnte nur ...