Laura Kraft 27
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... Handschellen aufgekriegt hatten, dann würde dieses mittelalterliche Bartschloss auch nicht lange Widerstand leisten. Dachte sie. Das verfluchte Ding war aber so schwergängig und verrostet, dass der Draht immer wieder nachgab und sich verbog.
„Verdammter Mist!", fluchte die blonde Schatzjägerin, als der Draht wieder einmal abrutschte, während sie versuchte, den Schlüssel, der noch von Außen im Schloss steckte, herauszudrücken.
Doch dann gab es plötzlich ein quietschendes Geräusch und die Tür öffnete sich wie von Geisterhand. Laura sprang beiseite, weil sie mit der Rückkehr von Ellen Goldstein rechnete. Aber im Flur stand eine sehr groß gewachsene Blondine, auffällig geschminkt mit nicht enden wollenden Beinen in einem sexy Tennisdress. Neben ihr eine zwei Köpfe kleinere Asiatin in einer knallengen schwarzen Hose und einem blauen Shirt mit Haaren, die bis über ihren Po reichten.
Laura und die anderen Mädchen starrten die Beiden im Flur genauso erstaunt an, wie Jasmin und Akira ihren Fund in Ellen Goldsteins Folterzimmer. Einige Sekunden lang sagte niemand einen Ton. Jasmin, die große Blondine, starrte fassungslos auf den ausgepeitschten, nackten Körper der Spanierin, die quer über Li´s Knien lag.
„Was habt ihr mit der Frau gemacht?", fand Jasmin als Erste wieder Worte.
„Sie ist ausgepeitscht worden", antwortete Karo. „Aber nicht von uns, sondern von so einer großen, dünnen, älteren..."
„Der Hausdrachen?", unterbrach Jasmin.
„Wenn Du mit Hausdrachen diese ...
... Ellen Goldstein meinst", nickte Laura. „Sie hat uns hier eingesperrt, als wir diese Frau von ihren Qualen befreien wollten".
Li hatte nur einen Blick für die Japanerin. Sie starrte sie wortlos an. Akira starrte genauso regungslos zurück. Der Chinesin stellten sich die Nackenhaare auf. Schließlich fragte sie unvermittelt, ohne jemand bestimmten anzusprechen:
„Was mach die Japse hier?"
Stille. Keine Reaktion von Akira.
„Akira ist meine Freundin", erklärte Jasmin. „Und ohne sie würdet ihr hier verschimmeln. Sie war diejenige, die Geräusche gehört hat und unbedingt nachsehen wollte!"
Die Spannung legte sich leicht. Li war es trotzdem nicht ganz wohl zumute. „Tschuldigung", murmelte sie dennoch.
Jetzt entspannte sich auch Akira etwas.
„Wir müssen meine Tante verarzten", meldete sich Karo vorsichtig und reichte Mercedes de La Rosa eine Hand.
Li und Karo halfen der Spanierin auf die wackeligen Beine.
„Im Vorzimmer des Professors ist ein Erste Hilfe Kasten". Laura war schon unterwegs.
Die Chinesin zog sich schnell wieder vollständig an und folgte den übrigen Mädchen. Ihr Blick folgte dabei der Japanerin, die sich auffällig geschmeidig bewegte. Im immer noch leeren Vorzimmer suchte Laura zunächst nach Desinfektionsspray, Pflastern und Verbänden. Karo half ihr dabei, die große gewachsene Spanierin zu versorgen, so gut es ging. Mercedes zuckte jedes Mal zusammen, wenn das Spray ihre Wunden traf.
„Sie hat nichts anzuziehen", bemerkte Karo. „Wir können sie ...