1. Laura Kraft 27


    Datum: 10.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... ihren Kopf unter der Kapuze ihrer Jacke verborgen hatte, konnte gerade noch beiseite springen. Die Asiatinnen beachteten sie nicht, ihre Gedanken schienen woanders zu sein. Die Joggerin stopfte sich schnell eine rote Haarsträhne zurück unter die Kapuze und hielt einen Moment die Luft an.
    
    Li übernahm das Steuer des Audi A8, mit dem Akira nach Göttingen gekommen war. Mit jaulenden Reifen jagten sie los...
    
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    Raquel Valentine hatte sich das Finale der beiden israelischen Schwestern aus der Nähe angesehen. Unbemerkt hatte sie sich ins Frühstückszimmer geschlichen und hinter einem umgestürzten Tisch versteckt. So konnte sie hören, was die Beiden redeten. Als der Name „Virginie Lavalliere" fiel, zuckte Raquel kurz zusammen. Auch sie hatte schon vom rothaarigen Teufel gehört. Dass die personifizierte, kirchliche Inquisition an der Sache hier irgendwie beteiligt war, wunderte die Amerikanerin nicht.
    
    Ein weiterer Name machte der Leiterin der 205. Brigade des militärischen Geheimdienstes der USA Sorgen. Ellen Goldstein. Diese Frau war ihr bekannt als Major der russischen GRU, praktisch das Gegenstück zu ihr selbst. Dass diese Frau auch Kontakte zum Mossad besaß, war bekannt. Dass sie selbst zum Mossad gehörte, nicht unbedingt. Meir Dagan, der Leiter des Mossad sowie Mosche Weisz waren ihr vertraut. Mit Mosche Weisz hatte sie vor einigen Stunden noch telefoniert. Er hatte ihr Shoshana angekündigt, die eine verdeckte Operation in Deutschland durchführen sollte. ...
    ... Jetzt verknüpften sich die Namen der beiden Männer mit Ellen Goldstein und damit auch mit dem russischen GRU. Und Shoshana war ausgerechnet auf ihre eignen Schwester angesetzt worden. Wegen ihrem Kontakt zum rothaarigen Teufel, der Lavalliere. Etwas stimmte da doch nicht. Raquel Valentine beschloss, den israelischen Schwestern auf der Spur zu bleiben. Shoshana, um genauer zu sein, Sharon war zweitrangig.
    
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    Die Nadel traf Sharon´s linken Oberarm. Sie konnte nicht verhindern, dass Shoshana ihr die „Scheißegal"-Spritze verpasste.
    
    „Oh, nein... Shoshana, was machst Du...?", seufzte Sharon noch, bevor ihr ganz eigenartig im Kopf wurde.
    
    Die junge israelische Agentin erhob sich von Sharon´s wehrlosem Körper und suchte die Kleidungsstücke zusammen, die sie sich gegenseitig ausgezogen hatten. Nachdem sie sich ihr olivfarbenes Bikinihöschen, den Minirock und das Top übergestreift hatte, half sie Sharon zunächst dabei, aufzustehen. Die Motorik der älteren Schwester funktionierte noch einwandfrei, aber ihr Blick war völlig leer und sie ließ willenlos alles mit sich machen. Shoshana zog ihr das weiße Höschen über den Po, half ihr in die engen, weißen Leggins und verknotete ihr sorgfältig das Top über dem Busen.
    
    „So, jetzt siehst Du wieder chic aus!". Shoshana betrachtete ihre Schwester noch einmal genau.
    
    Dann suchte sie den Zimmerschlüssel, der noch neben dem Tisch lag, an dem Sharon gefrühstückt hatte. Sie nahm ihre Schwester an der Hand und zog sie hinter sich her ...
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