Der Schmied aus Intal 4/38
Datum: 18.11.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... dem Balken, der eine weitere Kerbe aufwies. Viele andere waren geschlagen worden.
„Nicht schlecht“, meinte er.
„Aber es wird nicht lange halten. Der Stahl ist zu hart. Es bleibt lange scharf, wird in Schlagrichtung gute Dienste leisten. Das Problem ist nur, dass es zu hart ist. Hört einmal genau hin, wenn ich damit flach auf den Amboss schlage.“
Er drehte sich um und schlug leicht mit der Seite darauf. Ein heller Klang ertönte und ich konnte nichts Außergewöhnliches feststellen.
„Gehört?“, fragte er mich und ich schüttelte den Kopf.
„Also gut, nehmen wir mal ein anderes, Neues!“
Damit holte er ein anderes, von ihm Gemachtes und schlug auch dieses mit der flachen Seite auf den Amboss und gleich danach meines.
Jetzt konnte ich es hören. Klar, die Schwerter erzeugten, eine andere Tonhöhe, da seines kürzer war, aber es war noch was anderes. Der Klang seines Schwertes war rein. Bei meinem war ein kam hörbares, schnarrendes Geräusch zu vernehmen, keinen sauberen Klang.
„Feine Risse!“, meinte er und gab mir meines zurück.
„Hält sicher noch eine Zeit, aber noch ein paar kräftige Schläge auf die flache Seite und es wird brechen. Dann steht ihr ohne Schutz da. Wenn ihr es nicht glaubt, schlagt einmal kräftig mit dem Blatt auf den Amboss!“
Ich glaubte es ihm und wollte es nicht kaputtmachen. Es klang zu logisch und ich konnte bei ihm nichts Falsches erkennen, obwohl er sicher gerne eines seiner Schwerter verkaufen wollte. Dafür war ich nicht hier.
„Was ...
... meint ihr, wollt ihr es mit mir versuchen?“, fragte ich ihn, ich brauchte langsam eine Antwort.
Wieder kratzte er sich am Kopf.
„Gut, Hilfe kann ich gebrauchen. Ich werde nicht jünger und meine Kräfte lassen langsam nach. Unter der Bedingung, dass ihr Essen und Schlafplatz bekommt und keinen Lohn bin ich damit einverstanden. Die Arbeitszeit ist nach Auftragslage, aber da wir im Winter viele Geräte der Landwirtschaft reparieren müssen, wird die Arbeit für uns reichlich sein. Ach ja, könnt ihr mit eurem Schwert gut umgehen?“
Ich sah in an und wusste nicht, worauf er hinaus wollte. „Ich denke schon!“, entgegnete ich.
„Dann zeigt es mir. Es wäre gut, wenn ihr damit umgehen könntet, denn ich bräuchte jemanden, der die neuen Schwerter testet. Ich selber kann zwar das Metall bearbeiten, aber nicht gut mit dem Produkt umgehen. So können wir uns gegenseitig ergänzen.“
Ich nahm mein Schwert und ging nach draußen. Dann zeigte ich ihm die Übungen, die ich von Johannes gelernt hatte, brachte Elemente mit hinein, die ich mir ausgedacht hatte. Während meiner Wanderung hatte ich in den Wäldern viel Zeit gehabt.
Mit freiem Oberkörper wirbelte ich vor dem Haus herum und merkte nicht, dass die Tür des Haupthauses aufging und eine jung Frau aus dem Haus trat. Sie hatte ihre roten Haare unter einer Kappe verborgen, wobei einige vorwitzig hervorschauten, ihre Figur war weiblich. Die Nase keck nach oben gebogen und im Gesicht viele Sommersprossen. Sie trug einen Holzeimer bei sich ...