Der Schmied aus Intal 4/38
Datum: 18.11.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... und wollte gerade Wasser aus dem Brunnen holen.
Sie blieb stehen und beobachtete mich bei meiner Übung. Da ich mit dem Rücken zu ihr stand, konnte ich sie nicht sehen. Erst als ich mich um meine eigene Achse drehte, nahm ich sie wahr. Obwohl ich es nicht mochte, wenn man mich beobachtete, fuhr ich fort, um dem Schmied zu zeigen, was ich konnte.
„Es reicht!“, hörte ich den Schmied rufen und beendete meine Vorführung.
Hier ging ich zu dem Schmied und die junge Frau wollte ihren Weg zum Brunnen fortsetzten.
„Darf ich euch Alia vorstellen. Sie ist meine älteste Tochter!“
Sie kam zu uns und reichte mir ihre Hand, sagte nichts. Sekunden später ging sie zum Brunnen und ich konnte sehen, wie sie das Wasser aus der Tiefe herauf beförderte.
„Bitte verzeiht ihr. Sie kann nicht sprechen und ist etwas abweisend zu Fremden. Aber wenn ihr sie etwas näher kennenlernt, dann wird sich das geben!“
„Ich denke, dann sind wir uns einige. Ich werde es mit euch versuchen.“
„Michael!“, sagte ich wie damals bei Johannes. „Nennt mich Michael!“
„Gut, Michael, dann kannst du mich Meister nennen!“, hier lachte er laut auf, als wenn er einen Scherz gemacht hatte.
„Nein, ich heiße Alois, so kannst du mich auch nennen. Du bist kein Lehrjunge!“
Darauf hin hielt er mir seine Hand entgegen und ich schlug ein. Die Zeit bis zum Sommer würde ich überbrücken können. Ich hatte Glück.
Dann gingen wir in die Schmiede, aber blieben nur so lange dort, wie Alois an dem Werkstück ...
... arbeitete, solange es heiß war. Später gingen wir durch eine schmale Tür in das Haupthaus, um mir den Rest der Familie vorzustellen.
Das Haupthaus bestand aus zwei Räumen. Der größte Raum beinhaltete eine angedeutete Abtrennung der Küche. Dazu standen an der einen langen Wand, drei breitere Betten, die der Länge nach an die Wand geschoben waren, in der Mitte des Raums ein großer, langer Tisch mit acht Stühlen. Spinnräder und andere häusliche Werkzeuge standen an der gegenüberliegenden Wand der Betten. Auf dieser Seite sollte ich schlafen. Dazu wurde ein weiteres Bett der Länge nach an die Wand gestellt. Abgetrennt war der zweite, kleinere Raum, der Privatraum von Alois und seiner Frau. Eine Leiter führte zu einer Dachluke hinauf. Es gab einen Dachboden.
Wenig später wurde ich dem Rest der Familie vorgestellt und machte große Augen. Mir wurde klar, warum Alois eine starke Hand gebrauchen konnte, obwohl fünf Kinder am Tisch saßen.
Seine Frau Barbara war eine gelinde gesagt rundliche Frau. Sie sah mich neugierig an und ich schloss sie gleich in mein Herz ein. Sie schaute mich mit einem warmen Blick an, während sie sich um die Kochstelle kümmerte, auf der ein großer Topf vor sich hin köchelte.
Am Tisch saßen die Kinder und wurden mir nacheinander vorgestellt. Alois nannte sie natürlich in der Reihenfolge ihres Alters.
Zuerst stellte er mir wiederholt Alia vor, die ich mit einem breiten Grinsen bedachte. Sie lächelte verhalten zurück. Als Nächstes wurde mir Rea ...