1. Feenzauber Teil 02


    Datum: 22.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byNucleus

    ... Angebote gingen. Martin war aber nicht der Typ, der ein schnelles Abenteuer liebte, dass sich hinter solchen Angeboten versteckte.
    
    Eine dieser Veranstaltungen sollte bei ihm jedoch eine nachhaltige Wirkung haben. Es war anlässlich der Vorbereitung eines Schulfestes der Gesamtschule. Die Aktivitäten des Lehrerkollegiums sollten in einer Fotoserie dokumentiert werden, indem er die Personen an ihren Arbeitsplätzen fotografierte. Eine lustige Arbeit, es wurde viel gelacht und gescherzt, war es doch noch ein sehr junges Kollegium.
    
    - Dass Lehrer so lustige Menschen waren, daran konnte Martin sich nicht mehr erinnern. Auch nicht, dass es an seiner Schule so viele hübsche junge Lehrerinnen gegeben hätte. -
    
    Diesen schönen Frauen klarzumachen, dass er ausschließlich zum Arbeiten hier war, glich einem fast aussichtslosen Unterfangen. Sie waren ihren Schülern noch sehr ähnlich, alberten viel herum und machten zweideutige Bemerkungen, sodass sein gebräuntes Gesicht gelegentlich rote Flecken bekam. Dies wiederum quittierten die Frauen mit großer Begeisterung. Eine Referendarin trieb es besonders doll, indem sie ihm immer wieder tiefe Einblicke in ihre weit aufgeknöpfte Bluse gewährte. Ihr Blick signalisierte dabei die Unschuld in Person. Ihre kleinen Frivolitäten, die sie offensichtlich sehr genoss, hatten Martin zunehmend verunsichert.
    
    Immer, wenn sie auftauchte und ihn neckte, machte ihn das sehr nervös. Jedes Mal, wenn er rot im Gesicht wurde, hörte er ihr herzhaftes ...
    ... Lachen. Nein, es klang nicht spöttisch, vielmehr klang daraus ihre pure Lebensfreude. Mit ihr in diesem Zustand ein paar Worte zu wechseln, wäre für ihn die Katastrophe schlechthin geworden. Er hätte bestimmt nur sinnloses Zeug geredet, so verwirrte sie seine Sinne.
    
    Am frühen Nachmittag war sie dann plötzlich verschwunden. Er hatte noch nicht mal ihren Namen erfahren. Die Lehrerinnen konnte er ja schlecht fragen, das wäre einer Offenbarung gleichgekommen. Alles was er hörte, war nur, dass sie wieder in ihren Studienort zurückgekehrt sei, um sich dort auf Prüfungen vorzubereiten. Naja, es war ja nur ein Auftrag. Vielleicht würde sie ihm irgendwann mal wieder über den Weg laufen. Ihr Gesicht würde er unter hunderten wiedererkennen. Dieser freche Blondschopf hatte einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Nach seiner Rückkehr in den Fotoladen, saßen er und sein Chef mal wieder lange in der Dunkelkammer und es wurde ziemlich spät. Natürlich quatschte Eilers mal wieder von den weißen Frauen, wie sie im nebligen Moor ihr Unwesen trieben. Es war schon dunkel, als Martin mit seinem Fahrrad, müde auf den Hof fuhr. Ein Auto konnte er sich nicht leisten. Bestimmt war Mareike schon im Bett. Er schlich sich leise in den Hausflur und ...
    
    "Hi Martin, brauchst nicht leise zu sein, ich bin noch auf. Wenn du Lust hast, trinken wir noch ein Gläschen Rotwein vor dem Schlafengehen und du erzählst mir, was du heute fotografiert hast", plinkerte sie Martin an. Erleichtert nahm er das Angebot ...
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