You And Me against the World Ch. 05
Datum: 11.03.2018,
Kategorien:
Schwule
Autor: bygaldranorn
... genau diesem Moment die Kriminalpolizei das Spielzimmer von Zoëy und ihren Anhängern stürmt, um gewisse Stoffe zu beschlagnahmen, die irgendein Unhold dort postiert hat, und um vielleicht auch den einen oder anderen dieser Irren zu einem Verhör einzusammeln. Vorsichtshalber. Kann ja sein, dass die doch mehr wissen, als sie zugeben."
Das selbstzufriedene Grinsen auf Villes Lippen ließ unangenehme Hitze in Jonas Wangen schießen. Fassungslosigkeit lähmte ihn. Ville hatte jetzt nicht ehrlich seine Freunde schamlos hintergangen und ans Messer geliefert -- oder?!
„Du...", keuchte Jona und rüttelte zur Untermalung seiner Schlagfertigkeit noch ein wenig mehr an seinen Fesseln. Ville lehnte sich entspannt zurück. „Ja, stell dir mal vor: Da hat jemand das pikante kleine Geheimnis dieser tief religiösen Sekte einfach auffliegen lassen... Welcher Verräter mag bloß zu solcher Niedertracht fähig sein?"
Jona schauderte.
Und verstand plötzlich.
„Warte...", keuchte er. „Oh nein, nix da. Das kannst du so was von knicken! Ich lass mir das ganz bestimmt nicht anhängen!"
„Ach." Villes Grinsen nahm diabolische Ausnahme an. „Und wie willst du Zoëy von deiner Unschuld überzeugen? Vorausgesetzt, sie kommt in nächster Zeit überhaupt wieder auf freien Fuß..."
Jona biss sich widerwillig auf die Lippen. Verdammt. Darauf wusste er nichts zu erwidern. Wie er Ville inzwischen einschätzte, hatte der alle Register gezogen, um den Verdacht auf Jona zu lenken...
Zufrieden kniete Ville ...
... sich zu Jona. „Aber um wirklich sicherzustellen, dass du auch keine Dummheiten anstellst, wirst du die Nacht in diesem wunderbaren Refugium verbringen. In der Gesellschaft unzähliger Spinnen, Ratten, Kellerasseln... und wer weiß, was hier noch so alles herumkreucht. Angeblich soll es hier unten sogar spuken..."
Ville weidete sich einen Augenblick lang an Jonas bleichem Entsetzen, richtete sich dann entschlossen auf und verschwand. Am Türrahmen angekommen, drehte er sich noch einmal zu seinem Gefangenen um.
„Ich wünsche dir süße Träume, Jona..."
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Jonas Miene war finsterer als die pechschwarze Dunkelheit um ihn herum.
Seine Laune hatte längst den Gefrierpunkt unterschritten. Die Fesseln um seine Handgelenke scheuerten entsetzlich, ihm kratzte und juckte es schier überall, und zu allem Verdruss war vor einiger Zeit auch das unruhig flackernde Flämmchen der Kerze im flüssigen Wachs ertrunken. Seitdem klang jedes kleinste Geräusch wie hartes Kratzen in seinen Ohren. Was seine Paranoia ungemein nährte...
Wäre ja alles halb so schlimm, gäbe es da nicht dieses permanente Rascheln und Huschen in seinem Rücken, das seine Gedanken in äußerst kontraproduktive Gefilde lenkte. Gedanken, die ihm feine Schweißperlen auf die Stirn trieben und sein Blut in seinen Ohren rauschen ließen. Kurz gesagt: Jona war einer Panikattacke nahe.
In diesen Augenblicken erstickte er beinahe an seinem Hass auf diesen verdammten Feigling Ville, der ihm das alles angetan hatte.
Oh, dafür ...