1. You And Me against the World Ch. 05


    Datum: 11.03.2018, Kategorien: Schwule Autor: bygaldranorn

    ... Welt heile, aber sie war es nicht lange geblieben.
    
    Fremde Stimmen hatten ihr unablässig grausame Gehässigkeiten zugeraunt.
    
    Mona hatte versucht, sich die Ohren zuzuhalten. Es hatte nichts gebracht. Im Gegenteil: Es stachelte die Stimmen nur zu noch fieseren Kommentaren an. Irgendwann war sie aus ihrem Bett gestürmt und unruhig im Kreis gelaufen. Hatte gefleht. „Seid doch bitte endlich ruhig!"
    
    Und dann endlich war Admiral aufgetaucht. Aus dem Nichts. Sie war einfach da. Wie immer.
    
    Admiral hatte Mona in die Arme geschlossen. Sie gewiegt, bis alle Stimmen in ihrem Kopf verstummten. Und nun hockte sie hier, auf dem Boden, und fühlte sich leer.
    
    „Erinnerst du dich an das Feuer?", fragte Admiral leise. Sie klang erschöpft. Mona war nie einfach. Aber Admiral fühlte sich für sie verantwortlich. Sie waren so etwas wie Schwestern, vielleicht.
    
    „Das verheerende Feuer im zweiten Flur von Station C", flüsterte Mona tonlos zurück. Ihr kehliges Wimmern brach für wenige Herzschläge ab, während denen Mona den Kopf hob und ins Leere starrte. „Es hat ihn umgebracht... E-er... er konnte nicht mehr entkommen. Wie auch?"
    
    Sie kicherte. Es klang hysterisch.
    
    „Wie auch", echote Admiral und lehnte den schweren Kopf gegen die Wand. „Das war ja schließlich auch der Zweck vom Feuer."
    
    „Es hat ihn umgebracht", murmelte Mona. „Zoëy war so todunglücklich darüber. Am Boden zerstört. Sie denkt noch immer, Kirstie hätte das getan, um ihr eins auszuwischen. Lächerlich, oder? ...
    ... Lächerlich. Lächerlich."
    
    Admiral stimmte in Monas leises Kichern ein. „Lächerlich."
    
    „Weißt du?", hob Mona an. „Armas hätte gar nicht sterben müssen. Er hätte sich einfach nicht einmischen sollen, dann..."
    
    „Nein!", stellte Admiral kategorisch klar. „Das war unvermeidbar. Sich deswegen Schuldgefühle einzureden, ist unsinnig!"
    
    „Unsinnig", wiederholte Mona. „Genauso unsinnig wie der Mord an Paul... an meinem Paul. Er wollte doch nur helfen... nur helfen..." Plötzlich standen wieder Tränen in ihren Augen. Mona biss sich auf die Lippen, bis sie süßlich-metallenes Blut schmeckte. Aber es half nichts.
    
    „Weine nicht..." Admiral klang sanft. Wie immer, wenn sie Mona einlullen wollte. Mona schluckte tapfer, nickte dann. „Ich weine doch auch gar nicht."
    
    „Shh", machte Admiral und wiegte Mona wie ein kleines Kind. „Alles wird gut. Wir finden raus, wer uns verraten hat. Und dann ... kümmern wir uns um ihn."
    
    „Versprochen?", flüsterte Mona.
    
    „Versprochen", antwortete Admiral. „Geh jetzt schlafen. Wir können heute nichts tun für unsere Freunde."
    
    „Ja", murmelte Mona folgsam und richtete sich langsam auf. Seit die Wirkung des Shits nachgelassen hatte, fühlte sie sich schon so schwindlig und schwach. Schlafen würde gewiss gut tun.
    
    Als Mona schwankend ihr Bett erreicht hatte, drehte sie sich nochmal zu Admiral um. „Und... und wo ist Ville hin? Wo ist mein Ville?"
    
    Aber Admiral hatte das Zimmer lautlos verlassen.
    
    ~
    
    to be continued.
    
    /lyrics (c) by "in this moment". 
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