You And Me against the World Ch. 05
Datum: 11.03.2018,
Kategorien:
Schwule
Autor: bygaldranorn
... aufgefallen."
Ach nein. Hatten die damals nicht was von „das erlischt mit deiner Volljährigkeit" verlauten lassen? Zoëy zog die Augenbrauen hoch. Was der Polizistin nicht entging. Sie lächelte Zoëy wieder so anbiedernd zu. „Ah. Du erinnerst dich also. Möchtest du dich dazu äußern?"
Sah sie etwa so aus als ob? Zoëy wollte ablehnend die Arme vor der Brust verschränken, wurde mitten in ihrer Bewegung rüde an ihre Fesseln erinnert und fauchte reflexartig.
Mit leisem Bedauern in der Stimme murmelte die Polizistin: „Ich deute das mal als Nein. Schade."
Sie raschelte vernehmlich mit der Akte, überflog mit den Augen ein paar Seiten und legte die Akte dann beiseite. Ihr Blick war plötzlich ernst.
„Du musst dir keine Gedanken darüber machen, dass du deine Freunde verraten könntest", sagte sie im vertraulichen Ton. „Aber hier geht es um Straftaten, Zoëy. Drogenmissbrauch ist ein ernstes Thema. Von Heroin und Ecstasy wird man schneller abhängig, als du vielleicht glaubst. Und Suchttherapien sind keine Kleinigkeiten. Das sind beschwerliche, lange Wege. Du hilfst niemandem, wenn du jetzt schweigst, weil du ihn schützen willst. Im Gegenteil. Damit machst du es bloß noch schlimmer."
Musste die verzweifelt sein, wenn sie es schon über die appellierende Moralapostelmasche versuchte.
Also gut. Sie wollte es ja nicht anders. Zoëy atmete tief durch, lehnte sich vor, soweit ihre Handschellen es zuließen, und sah der Polizistin dann verächtlich in die Augen. Mit der kältesten ...
... Stimmlage, zu der sie fähig war, spie sie der Polizistin vor die Füße: „Ich will einen Anwalt."
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Mona kauerte verängstigt in einer dunklen Ecke ihres Zimmers.
Mit angewinkelten Knien hockte sie auf dem kalten Boden. Ihren Kopf hatte sie in ihren Armen vergraben. Ab und an drang unterdrücktes Wimmern über ihre blutig gebissenen Lippen. Unablässig tropften schwere Tränen aus ihren ausdruckslosen Augen. Sie zitterte am gesamten Körper.
„D-das kann nicht sein", wiederholte sie immer wieder mit brüchiger Stimme. „Das kann gar nicht sein, das kann einfach nicht sein..."
Langsam wiegte sie sich vor und zurück, im Rhythmus ihrer leisen Worte.
Als die Polizei vor wenigen Stunden das Kellerversteck der Sekte gestürmt hatte, war Mona in haltloser Panik hinter das nächstbeste Regal verschwunden. Sie hatte sich gegen das harte Holz gepresst und ihr Herz schmerzhaft gegen ihre Kehle pochen gespürt. Ihr Blut hatte in ihren Ohren gerauscht. Wie sie es schließlich unbemerkt von Freunden und Polizei hinausgeschafft hatte, wusste sie nicht.
Sie war gerannt. War geflohen. Ohne sich noch einmal umzudrehen.
Das bewusstseinserweiternde Mittel in ihrem Blutkreislauf hatte sie hinter jeder Ecke schaurige Gestalten sehen lassen, die gnadenlose Hetz-Jagden auf sie machten. Mona hatte geschrieen, sich versucht gegen die Halluzinationen zu wehren, verzweifelt um Kontrolle über ihren Körper gekämpft. Schließlich hatte sie es in ihr Zimmer geschafft. Unter ihrer Bettdecke war die ...