1. Rufus - eine lange Reise.


    Datum: 26.11.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... treuer Begleiter."
    
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich etwas.
    
    „Es betrübt mich aber, Euch leider mitteilen zu müssen, dass Ymir einem bedauerlichen Unfall in einem Drachenhort zum Opfer gefallen ist."
    
    Rufus spitzte die Ohren.
    
    Das war ja mal etwas ganz Neues. Das hatte Magnus ihm nie erzählt.
    
    „Das mit Ymir tut mir aufrichtig leid. Ich weiß noch, wie ihr an ihm gehangen habt."
    
    "Mein tiefempfundenes Beileid."
    
    Rufus verbeugte sich ebenfalls vor der Königin, als ihr Blick wieder auf ihn fiel.
    
    „Ein wirklich attraktiver junger Mann."
    
    "Wieder einmal bewundere ich Euren Geschmack, mit dem ihr Eure Novizen auswählt, die Euch auf Euren langen Reisen begleiten."
    
    Sie kicherte verhalten.
    
    „Und offenbar erfreut es ihn sehr, mich zu erblicken. Welch charmantes Kompliment."
    
    „Wie meinte sie das jetzt?", überlegte Rufus angestrengt. „Irgendwie klingen alle ihre Worte ziemlich zweideutig."
    
    „Wie ich eben vernommen habe, ist er offenbar auch unseren Pflanzen sehr zugetan. Das erfreut mein Herz."
    
    An Rufus gewandt, sagte sie „Ihr habt meinen Tag mit einem Lachen erhellt, Mo´ al Din! Das vermögen nicht viele."
    
    Bei diesem elfischen Wort zog König Anwil fragend die Augenbrauen hoch.
    
    „Ich erkläre es Dir gleich, meine Sonne!", meinte sie zu ihrem Ehemann und hakte sich bei ihm ein.
    
    „Ich wünsche mir, dass er heute Abend beim Bankett zu euren Ehren an meiner Seite sitzt, damit er mich unterhalten und mir seine Sicht der Welt kundtun kann. Ist das ...
    ... möglich?"
    
    „Natürlich, Liebste.", antwortete der König. „Und mein alter Freund Magnus wird den Platz zu meiner Rechten bekommen. Wir haben viel zu bereden."
    
    „Wir werden uns jetzt zurückziehen. Unser Wächter wird Euch zu Euren Gemächern bringen, wo ihr Euch erfrischen könnt und Euch zu späterer Stunde zum Festplatz geleiten."
    
    Sowohl Magnus als auch Rufus verbeugten sich noch einmal tief, als die Elfenherrscher sich elegant durch die rechte der zwei seitlichen Türen aus dem Thronsaal entfernten.
    
    „Hier entlang, die Herren!", deutete der Torwächter zu der anderen Türe.
    
    Magnus nahm Rufus kurz beiseite.
    
    „Ich weiß zwar nicht, wie Du es geschafft hast, die Königin so zu beeindrucken, Jungchen!", flüsterte er ihm zu.
    
    „Aber ich hoffe für Dich, dass Du weißt, was es für eine Ehre bedeutet an ihrer Seite zu sitzen."
    
    "Dass Du Dich entsprechend benimmst und uns nicht blamierst! Bau bloß keinen Mist!"
    
    Dann folgten sie dem Wächter, der sie durch eine verworrene Anzahl von Korridoren mit immens vielen Abzweigungen führte.
    
    „Magnus?"
    
    „Ja, was ist?"
    
    „Was bedeutet „Mo´ al Din"?"
    
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung!", knurrte dieser. „Ich habe Dir ja vorhin schon gesagt, dass ich kein elfisch spreche."
    
    „Ich hoffe, etwas Gutes!", ergänzte er dann, mit reichlich zweifelndem Gesichtsausdruck.
    
    Der Torwächter blieb vor einer Türe stehen und öffnete sie.
    
    „Hier sind Eure Gemächer. Ich werde Euch bei Sonnenuntergang abholen."
    
    Dann wandte er sich elegant um und ...
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