1. Ein Leben in Bedrangnis 04


    Datum: 08.12.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byachterlaub

    Zeit des Zweifels und der Sinne
    
    Die anschließende Herbstzeit zählte zu den schönsten Augenblicken meines damaligen Lebens. Wir haben dann doch noch wunderschöne Tage in Spanien verbringen können. Die Costa Brava gehört sicher zu den schönsten Landschaften im Mittelmeerraum. Diese eine Woche Auszeit hat uns nach den üblen Erlebnissen der vergangenen Wochen gut getan.
    
    Wir waren ständig mit einem Mietwagen unterwegs. Die Küste entlang ging es über 100 Kilometer bis nach Barcelona, mit seinen von Gaudi geschaffenen Gebäuden, dem grandiosen Olympiastadion und nicht zuletzt dem Park Güell. Manch lauschigen Abend verbrachten wir nur am steinigen Strand sitzend mit einer Flasche Wein, die gemütliche Abendstimmung am Meer genießend. Das war ein ganz besonderer Urlaub der Erlebnisse und der Sinnenfreuden, den wir in vollen Zügen auskosteten.
    
    Die heraufdräuende dunkle Herbstzeit in der Heimat konnte uns dann nicht wirklich schrecken. Wir hatten vor allem Nadine, ihre Bösartigkeiten und Intrigen hinter uns gelassen und waren zu einer ganz neuen Einheit verschmolzen.
    
    Binh war Teil meines Lebens geworden. Immer wieder erinnerte ich mich gerne zurück, wie ihr die Männer, alte wie junge, im Urlaub am Strand sehnsüchtige Blicke nachwarfen. Diese ungemein hübsche und dabei so bescheidene und zutraulich junge Frau gehörte unabänderlich zu mir. Dieses Bewusstsein gab mir eine Stärke im Alltag. Und Binh dachte dasselbe von mir, wie sie mir gelegentlich erzählte. Zwischen uns herrschte ...
    ... unbändige Liebe, die nach den Vorfällen vor wenigen Monaten kaum etwas erschüttern vermochte.
    
    Trotz alledem. Je näher der Winter rückte, desto mehr beschlich mich ein zunächst kaum konkretisierbares Unwohlsein. Ich ertappte mich unversehens dabei, hin und wieder an Nadine zu denken. Aber das durfte doch nicht sein.
    
    Sie hatte mir und vor allem Nadine so viel Schändliches angetan. Sie war böse, intrigant und unberechenbar. Und doch, je kürzer die Tage wurden, desto öfter kam sie mir in den Sinn. Und mit der Zeit -- das erschreckte mich furchtbar -- verschwammen mir ihre negativen Züge in der Erinnerung. Ich dachte nur an die guten Zeiten unserer Beziehung.
    
    In Gedanken hörte ich ihr fröhliches Lachen, ihre spaßige Art ließ mich innerlich kichern. Besonders schlimm war es um mich bestellt, wenn ich an unsere sexuellen Erlebnisse dachte. Wie armselig kam ich mir in meiner jetzigen Beziehung vor.
    
    Dabei war an Binh eigentlich nichts auszusetzen. Sie war so zärtlich. Mein Riemen stand schon meist hart vor, wenn sie sich noch entblätterte. Ihre zarte Haut weckte in mir nie gekannte Reize. Es war herrlich, mit ihr im Bett herumzutoben. Oftmals balgten wir wie die kleinen Kinder. Am Ende steckte ich dann doch tief in ihr. Ich genoss es, meinen Stab ganz tief in sie einführen zu können und sie ausdauernd zu verwöhnen.
    
    Dies war im wahrsten Sinne des Wortes eine tiefe Verbindung. Ich kroch schier in ihr Innerstes, von dem sie mich erst beurlaubte, wenn ich ihr meinen Tribut ...
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