1. Sebastian


    Datum: 07.01.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: bytrauedichliebesbriefe

    Ich war nervös. Und ich weiß, dass du auch nervös warst. Obwohl du es schon so oft gemacht hast. Im Gegensatz zu mir. Ich hatte es noch nie gemacht. Ich denke unser Problem war, dass wir es geplant haben. Einen Zeitpunkt ausgemacht haben. Deswegen waren wir so unfassbar nervös. Eine Nervosität die förmlich greifbar war.
    
    Dachte ich doch, ich wäre nicht gut genug. Habe mir zu viele Gedanken gemacht. Du könntest mich nicht hübsch genug finden. Ich könnte mich zu dumm anstellen. Dir könnte es nicht gefallen mit mir. Das was wir vorhatten, war ja auch eine Schnapsidee, die nur von mir kommen konnte. Niemals wärst du auf die Idee gekommen. Und weil du ein reines Herz hast, hast du einfach zu gestimmt. Wir sind beste Freunde. Beste Freunde tun sowas nicht füreinander. Aber wenn nicht du, dachte ich mir, wer dann? Du bist doch der Einzige für mich. Der Einzige dem ich vertrauen kann. Der Einzige auf den ich mich verlassen kann. Und umgekehrt. Du bist mein Seelenverwandter. Wir verstehen uns ohne Worte. Wir müssen uns nur anschauen und wir wissen, was der Andere fühlt, denkt, sagen möchte. Mit dir an meiner Seite ist mein Leben zwar immer noch nicht schön. Aber definitiv um einiges leichter. Du hältst mich am Leben. Und ich halte dich am Leben. Also warum sollten wir es nicht tun? Wir wussten, dass sich zwischen uns und unserer Freundschaft nichts ändern würde. Auch nicht die Tatsache, dass du mich entjungferst.
    
    Mir war es wichtig, mein erstes Mal mit jemanden zu haben, dem ...
    ... ich vertrauen konnte. Habe ich mir doch schon genügend Horrorszenarien ausgemalt, weil ich zu lange gewartet habe, mir selber das Leben schwergemacht. Ich wollte nicht mehr warten. Wollte es hinter mir haben. Niemand hätte perfekter sein können - als du.
    
    So oft hatte ich angefangen, diese Zeilen hier zu schreiben. Wollte dir und deiner Vollkommenheit gerecht werden. Wollte jedem, der das liest, zeigen was du für mich bist. Aber ich schaffe das gar nicht. Und schließlich ist mir bewusstgeworden, dass ich das auch gar nicht muss. Ich muss niemanden zeigen was du für mich bist. Für mich ist nur wichtig, dass du es weißt. Bin ich mir doch aber sicher, dass du es tust. Auch, wenn ich dir das nie sage. So bin ich mir sicher, dass ich es dir zeige. Jeden Tag aufs Neue. Das ist der Grund, warum diese Geschichte deinen wirklichen Namen trägt. Keine Änderung, wie bei den anderen. Denn absolut nichts würde ich an dir verändern wollen. Außer vielleicht deinen Humor. Der wirklich unterirdisch ist. Und daran gibt es nichts zu rütteln. Egal, wie oft du versuchst mich davon zu überzeugen. Niemals. Hörst du Sebastian? Niemals.
    
    Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich nach meinem ersten Mal, den Sex für mich entdeckt habe. Und ihn soweit es eben konnte ausgelebt habe. Und es ist auch kein Geheimnis, dass ich Frauen bevorzuge. Doch auch wenn ich kein unbeschriebenes Blatt mehr bin, sollst du wissen, dass das mit dir mit Abstand besonders war. Ich möchte nicht sagen, dass sie mich schlecht ...
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