1. Sebastian


    Datum: 07.01.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: bytrauedichliebesbriefe

    ... behandelt haben. Ganz gewiss nicht. Aber das was du für mich gemacht hast, lässt sich so einfach gar nicht in Worte fassen. Für viele mag es nicht einmal was Besonderes sein. Aber für mich - immer.
    
    Der Abend hatte so normal angefangen. Ich war bei dir. Wie so ziemlich jedes Wochenende. Einfach, alleine aus dem Grund, dass ich meine neue Wohngemeinschaft gehasst habe. Du hattest für mich gekocht. Und auch, wenn du das immer getan hast, war es diesmal etwas Besonderes. Du hattest dich sogar extra in schickere Klamotten geschmissen. Nicht irgendeine Trainingshose und zerrissenes Shirt aus dem Sport. Es war ein Hemd mit Jeanshose. Barfuß. Ich fand das unglaublich heiß. Habe ich dich doch nie in diese Weise betrachtet. Aber mit dem Hintergedanken, was an dem Abend passieren sollte, habe ich dich plötzlich ganz anders wahrgenommen. Männlicher. Du bist älter als ich. Natürlich nicht viel. Nur zwei Jahre. Aber das reichte schon. Für diesen besonderen Effekt, der sich irgendwie nicht beschreiben lässt. Wie so vieles an dir. Du bist dir deiner Aura gar nicht bewusst. Wie du auf andere wirkst. Was schwer verständlich ist, weil du absolut voreingenommen bist von dir und denkst du wärst die Superlative schlecht hin. Aber ich weiß, dass dich die größten Zweifel plagen. Würde ich ein Mittel kennen, wie ich diese Zweifel in deinem viel zu wissenden und wahrnehmenden Kopf zerschlagen könnte, dann glaube mir, ich würde alles daransetzen. Schon allein aus egoistischen Gründen. Ich möchte ...
    ... dich nicht so am Boden sehen, auch wenn es in letzter Zeit weniger geworden ist.
    
    Selbst als wir nach dem Essen im Bett lagen und einen Film schauten war das irgendwie anders für mich. Ich habe dich wie einen Mann wahrgenommen. Habe deine verstohlenen Blicke auf mir wahrgenommen. Konnte deine beschleunigte Atmung sehen. Was mich nur noch nervöser gemacht hat. Wir waren doch nur Freunde. Und als du dann plötzlich näher zu mir gerutscht bist, bin ich in Feuer aufgegangen. Mir war so unbeschreiblich heiß. Ich dachte wirklich ich verbrenne, Sebastian. Dachte, wenn du mich berührst würde ich in Flammen aufsteigen. Ich hatte Angst vor deiner Berührung. Nicht solche Angst, die ich gespürt habe, als wir uns kennengelernt haben und du mir das schlimmste Hämatom verpasst hast, was ich jemals hatte, nein, eine andere Angst. Panik. Mein Herz tat mir in der Brust weh. Es trommelte ungelogen bis in meine Ohren. Habe meinen Puls überall im Körper gespürt. Auf der Kopfhaut, in meinen Fingerspitzen, in meinem Bauch, in meinen Zehen. Alles hat sich zusammengezogen. Und als ich dachte, ich würde echt gleich verrückt werden, haben deine Fingerspitzen meinen Unterarm berührt. Ganz sanft. Fast dachte ich, ich hätte mir diese Berührung eingebildet. Und das war der Moment in dem mir klar wurde, dass ich keine Panik vor dir hatte. Ich hatte Angst vor mir selber. Nicht gut genug zu sein. Für dich. Und als du dann ganz kleine beruhigende Kreise auf meiner jetzt schon überhitzten Haut gemalt hast, ist ...
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