1. Sebastian


    Datum: 07.01.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: bytrauedichliebesbriefe

    ... Herzschlag gegen meinen. Es fühlte sich richtig an. Mein Kopf war still. Und alles was ich wahrnahm warst du. Verlor mich in dem Gefühl unserer so langandauernden Küsse. Als deine Lippen plötzlich nicht mehr meine trafen, weil du es irgendwie versuchtest dein Hemd auszuziehen, katapultierte mich das wieder in das Jetzt. Mit zittrigen Fingern knöpftest du es auf. Ich habe noch nie so eine Nervosität in deinen Augen gesehen. Dann saßt du mir gegenüber. Mit freiem Oberkörper. Ich habe dich schon so oft mit freiem Oberkörper gesehen. Jede deiner Narben konnte ich sehen. Du hast meinen mitleidigen Blick gesehen und dich versteift. Aber bis heute verstehst du nicht den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl. Es tat mir leid, was du durchmachen musstest. Es tat mir leid, weil wir uns zu der Zeit noch nicht kannten. Ich werde es für immer bereuen, dass wir uns nicht schon eher kennengelernt haben. Ich wäre schon gerne damals für dich da gewesen, weiß ich doch welche Wirkung ich auf dich habe. Dieselbe wie du bei mir. Aber das wirst du nie verstehen, was ich fühle, wenn ich deinen nackten Oberkörper sehe. Ich weiß, dass du dir einredest, dass sie nicht da wären, sind sie doch aber ein Teil von dir. Machen dich zu dem der du bist. Ohne sie, wärst du doch nicht Sebastian. Mein Sebastian.
    
    Mit meinen Fingern strich ich über deinen Oberkörper. Fast dachte ich, dass du mir gleich wegstirbst, weil du so lange die Luft angehalten hast, aber langsam entwich dein Atem und dein ...
    ... Herzschlag normalisierte sich. Ich mochte das Gefühl von deinen paar krausen Haaren auf der Brust. Und wie meine Finger durchfuhren. Erinnere mich an deinen fragenden Blick und bevor ich überhaupt reagieren konnte, hast du schon mein Pullover ausgezogen. Deine markanten Wangenknochen färbten sich rot. So richtig dunkelrot. Wobei es doch eigentlich immer mein Turn war rot zu werden. Aber was bei mir lächerlich aussah, sah bei dir einfach nur lieblich aus. Und in dem Augenblick trafen sich unsere Lippen wieder. Diesmal war es forsch und wild. Leidenschaftlich. Deine Hände lagen auf meinem Rücken, bedeckten gefühlt gleichzeitig jeden Zentimeter meiner Haut. Ich tat das selbe. Spürte das Spiel deiner Muskeln.
    
    Ehe ich mich versah lagen wir nackt übereinander. Ich unter dir. Ich spürte deine Lust auf mich. Fühlte mich geschmeichelt. Aber viel zu schnell war da wieder diese Nervosität. Du hast nur genickt. Dir ging es genauso. Warum haben wir kein einziges Mal miteinander gesprochen, Sebastian? Ich muss gerade lachen, weil ich deine Stimme in meinem Ohr höre und dich sagen höre, dass ich genau weiß warum wir nicht miteinander geredet haben.
    
    Es war nicht nötig. Das war der ultimative Beweis, dass wir keine Worte brauchten umeinander zu verstehen. Wir wussten, dass der andere sich wohl fühlte. Deine Lippen lagen gefühlt immer auf meinen Lippen. Auf meinem Hals. Oder meinen Schultern. Und unsere Hände berührten sich auch irgendwie immer. Ob nur die Handflächen an Handflächen. Oder unsere ...