1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... geworden, für die meisten unauffällig und dennoch eindeutig.
    
    Weder er noch Cora hatten ihn diesmal benutzt, er kam also höchstwahrscheinlich von einem anderen Assassinen. Das Gildenhaus, ein unauffälliges Bürgerhaus, welches trotzdem recht zentral gelegen war, befand sich ganz in der Nähe. Einer unausgesprochenen Absprache folgend, rannten sie direkt dorthin, diesmal nebeneinander mit gezogenen Dolchen, jedoch so, dass man sie sofort wieder unauffällig verschwinden lassen konnte.
    
    Die Fenster waren dunkel, sah man jedoch genau hin, konnte man einen leichten Lichtschimmer am jeweils oberen Rand erkennen. Um nicht aufzufallen, waren alle Fenster verdunkelt, diese Tatsache war also nichts Ungewöhnliches.
    
    Blitzschnell sah er sich um, beinahe hätte man meinen können, alles wäre normal. Beinahe. Ein langer, nicht in das Schattenbild des Mondes passender dunkler Fleck war auf dem Hausdach zur linken des Gildenhauses auszumachen, genau gegenüber von ihnen.
    
    Die Person beherrschte ihre Kunst, sie hatte nur Pech, dass er und Cora genau gegenüber von ihm aufgetaucht waren, so dass er für seine geübten Augen auffiel. Er spürte wie Coras Hand ihn am Arm berührte, sie wollte ihn auf den Fremden auf dem Hausdach aufmerksam machen. Noch durch den Anfang der Nacht etwas durcheinander, drehte er sich instinktiv zu ihr, um ihr zu sagen, dass er ihn auch gesehen hatte, jedoch keinen Moment zu früh. Er sah ein kurzes Aufblitzen einer Klinge, die auf ihren Rücken zuflog, reflexartig ...
    ... parierte er sie, einem Panther gleich, der sich blitzartig auf seine Beute stürzt.
    
    Das Klirren, als die beiden Klingen sich trafen zerriss beinahe ohrenbetäubend die Stille, auch wenn es nicht lauter als ein normaler Schritt war. Cora duckte sich instinktiv und drehte sich in einer einzelnen fließenden Bewegung. Wieder standen sie beide eng nebeneinander, sie jedoch diesmal in geduckter Stellung. Kaum vernehmbare Schritte entfernten sich, es war jedoch nichts zu sehen.
    
    Al er sich erneut in Richtung Gildenhaus umdrehte, sah er, wie sich die Person auf dem gegenüberliegenden Dach aufgerichtet hatte und eine schussbereite Armbrust in beiden Händen hielt, die auf die Stelle gerichtet war, an der er stand. Weder er noch der andere bewegte sich, beide schienen in die von der Dunkelheit verborgenen Augen des anderen zu starren.
    
    Für den Bruchteil einer Sekunde vernahm er etwas, das sich ähnlich wie das keckern eines Eichörnchens anhörte, lang genug jedoch um die Stille der Nacht, die wieder wie ein schwerer Schleier über sie gefallen war nachhaltig zu stören. Sich entspannend ließ er einen ähnlichen Ton hören und sah sich nach Cora um. Sie hockte nach wie vor am Boden, jederzeit bereit einen Angriff abzuwehren oder auszuführen. Er legte seine Hand sanft auf ihre Schulter, um ihr zu signalisieren, dass die Gefahr vorüber war.
    
    Sie stand auf und steckte ihren Dolch ebenfalls wieder in eine Tasche an ihrem Gürtel. Ohne groß darüber nachzudenken, zog er sie sanft zu sich, wollte ...
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