1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... übertrieben... Ich würde es nicht als einen guten Tag bezeichnen, wenn Theobald sich bereits so sicher ist, das er sich traut der Gilde persönlich einen Besuch abzustatten. Aber ich hoffe doch, dass dieses Problem bald erledigt ist, oder?"
    
    Bei dem letzten Satz hatte er sich in Richtung von Cora und Credan gewendet und funkelte sie böse an. „Eigentlich wollte ich mein Leben noch einen Moment genießen können, aber das ist etwas schwer, wenn ihr beide euch lieber miteinander beschäftigt, als ein wenig Pflichtbewusstsein für die Gilde zu zeigen..."
    
    Credan zuckte kurz zusammen, sollte er etwas davon mitbekommen haben, was vor ein paar Stunden passiert war? Nein, eigentlich konnte er das nicht, Lycran war schon immer misstrauisch gewesen und er war auch einer der Gründe, warum sie die wahren Umstände ihrer Beziehung um jeden Preis geheim halten mussten. Ein wenig Unsicherheit jedoch blieb, warum konnte er Cora nicht einfach so lieben, wie es allen erlaubt war? Aber diese Probleme waren ihm schließlich bewusst gewesen und er würde sie auf keinen Fall wieder aufgeben.
    
    „Wie lang ist es noch hin bis zum Sonnenaufgang?", fragte er, den Kopf wieder in Richtung Kvoth gewendet. „Ich würde sagen noch zwei bis drei Stunden, warum?" antwortete er, diesmal ein wenig gefasster. Bevor er etwas darauf erwidern konnte, fiel ihm Cora ins Wort, dabei drängte sie ihn in Richtung Tür. „Danke, Kvoth. Wir haben noch etwas zu erledigen, bis später."
    
    Als sie geendet hatte, stand sie bereits ...
    ... halb in der Tür und schob ihn ohne weiteren Kommentar mit hinaus. Erst als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, drehte sie sich zu ihm und sah direkt in seine Augen. Ihre Stimme wurde auf einmal schwer, schien wie durch eine Wand zu ihm zu kommen.
    
    „Wir können so nicht lange weiter machen. Es ist noch nicht einmal die Nacht vergangen in der wir...". Sie ließ eine beinahe unheimlich wirkende Pause, durch ihre Augen sah er, wie schwer ihr die Worte fielen. Innerlich schrie sie vor Schmerzen, den Schmerzen von Unterdrückung. Es hatte sich so gut angefühlt sie spüren zu können, warum konnte er dieses Gefühl nicht behalten?
    
    Die Vorstellung, die Möglichkeit diesen Moment noch einmal spüren zu können war das einzige, was ihn davon abhielt sofort alles zu beenden. Er wusste, wie verzweifelt er sich daran klammerte, wie an ein dünnes Seil, welches so einfach reißen konnte. Dann würde er fallen, endlos bis zum Ende.
    
    „Wir sollten uns wirklich zu Theobald von Kriwen aufmachen, seine Aktivitäten gegen die Gilde haben extrem bedrohliche Ausmaße angenommen, das haben wir eben gesehen." Ihre Stimme klang wie das von einem kleinen Kind, welches sich eben gerade von einem Weinkrampf erholt hatte: Brüchig und unsicher, ob die Stimme endlich die eigene Verzweiflung überspielen konnte.
    
    Sie drehte ihre Kopf in Richtung Straße, wich seinem Blick aus und wendete sich zum gehen. Er sah deutlich, wie sie sich selbst dazu zwingen musste, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Dennoch wich ...
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