1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... sie jedoch das Fenster aufzog, sah sie noch einmal zu ihm hoch. Nun kam der Moment, an dem sie für einen kurzen Augenblick nicht nachsehen konnten, ob sich die Wache dort unten eventuell umdrehte und auf ihrem Weg genau unter ihnen vorbeikam. Das offene Fenster würde sie auf jeden Fall sehen.
    
    Er sah sich ein weiteres Mal um, diesmal jedoch schnell und begann mit einem Nicken nun selber den Abstieg. Cora öffnete das Fenster lautlos und schlüpfte schnell hindurch, er folgte ebenso schnell und zog das Fenster hinter sich wieder zu. Keinen Moment zu früh, denn dabei sah er, wie sich die Wache unten umdrehte und wieder ihren kurzen Weg begann.
    
    Das Fenster hinterließ nur einen sehr schmalen Lichtschein, der Rest des Hauses lag in völliger Dunkelheit. Er konnte ein schwaches goldenes Glänzen des Knaufes am oberen Ende der Treppe ausmachen, soweit er wusste, befand sich Theobalds Zimmer dahinter auf der anderen Seite.
    
    Vorsichtig schlich er sich in Richtung der Treppe, aufmerksam darauf bedacht auf dem Marmorboden nicht das leiseste Geräusch zu verursachen. Er war beinahe erstaunt, dass im gesamten Haus wirklich jeder zu schlafen schien, anscheinend rechnete man wirklich nicht damit, dass es jemand schaffte unbemerkt hier einzudringen. Diesen Teil hatten sie jedenfalls geschafft.
    
    Dennoch, obwohl es durchaus nicht einfach gewesen war, kam ihm diese Situation merkwürdig vor. Egal wie gut man sein Haus geschützt hatte, wenn man wie Theodor etwas gegen die Gilde unternahm, ...
    ... lebte man in ständiger Todesangst. Quasi hinter jeder Ecke konnte der Tod laueren, jede Sekunde könnte sich ein Dolch in den Rücken bohren und damit sein armseliges Leben beenden.
    
    Er ermahnte sich, jetzt unter keinen Umständen unvorsichtig zu werden, auch wenn alles ruhig schien. Er ging in Richtung der Tür, hinter der er Theodor vermutete. Unglücklicherweise lag diese genau auf der anderen Seite des Hauses, wie das Fenster, über das sie hineingelangt waren. Es bedeutete einen langen Weg über einen Gang, der keinerlei Flucht- oder Versteckmöglichkeiten bot.
    
    Bevor er die Tür öffnete sah er noch einmal nach Cora, diese nickte ihm bestätigend zu, jedoch verriet ihr Blick, dass auch sie mit allem, aber nicht mit einem wie ausgestorbenen Haus gerechnet hatte. Langsam legte er seine linke Hand auf die Klinke, mit seiner rechten zog er den Dolch, aus seiner Scheide.
    
    Er schimmerte noch etwas rötlich, dies unterband aber keineswegs den Ausdruck, den diese Waffe besaß. Er war meisterhaft geschmiedet, daran bestand kein Zweifel. Über die Jahre hatte er kein bisschen an der Schärfe verloren, die er seit Anfang an besaß. In unzähligen Stunden war er immer wieder ins Feuer gelegt worden, gehärtet worden und wieder ins Feuer gelegt worden. Unendlich viele verschiedene dünne Schichten, so, dass man sie mit bloßem Auge nicht einmal ansatzweise erkennen konnten verliehen ihm absolute Bruchfestigkeit.
    
    Langsam ließ er seine linke Hand sinken, die Tür vor ihm schwang lautlos auf. In der ...
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