1. Coco Zamis – Jugendabenteuer 01


    Datum: 25.02.2021, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byLogenDee

    ... nimmer endenden Machtkämpfen eh gründlich satt hatte. Aber als jüngste Tochter und „Menschenfreundin" gab man auf meine Meinung keinen Cent und so wurde ich immer wieder -- ob ich wollte oder nicht -- in diese unsäglichen Fehden mit eingebunden. So auch dieses Mal.
    
    „Asmodi soll dich holen Coco! Würdest du bitte deinen süßen Arsch in Bewegung setzen und uns endlich beistehen? Dieser Scheißkerl ist ganz schön in Rage!"
    
    Eine weitere Stimme. Jene von meinem entzückenden Bruder George. Nicht das man einen falschen Eindruck von ihm bekommen soll, normalerweise spricht er nicht so gossenhaft, aber wenn er kurz vor einem Schweißausbruch steht, wird er schon mal etwas roh und gemein. Im Gegensatz zu meinen Vater, kann er -- an guten Tagen -- ganz nett und vernünftig sein. Aber dies scheint kein guter Tag zu sein.
    
    Wo war ich? Orientierung. Die Kellergewölbe unter unserer Residenz, tief unter der Erde, so tief, dass man sich hier wortwörtlich die Seele aus dem Leib schreien konnte, ohne droben an der Oberfläche je erhört zu werden. Und das war auch Sinn der Sache. Hier unten ließen sich allerlei Schandtaten anstellen, von denen man oben am Tageslicht besser nichts erfuhr. Der Beschwörungsraum war recht groß, ein Dutzend Fackeln blakten an den schiefergrauen Wänden, von denen das Gekreische und Geschlage der Flügel widerhallte.
    
    Das monströse Getöse kam von einem Wesen, welches sich wie tollwütig in einem mit Kreide gezeichneten Pentagramm gebärdete. Faszinierend und ...
    ... gleichsam erschreckend war, dass es keine feste Gestalt zu haben schien. Mal war es gedrungen und mickrig, dann dehnte es sich zu einer länglichen Form. Mal besaß es Flügel, dann wiederum Auswüchse mit Krallen. Noch während ich zuschaute, bildete sich aus der gräulich wabernden, geleeartigen Masse eine Tatze heraus, die wuchtig auf das magische Schild einhieb, dass sich um den Bannkreis spannte.
    
    Bläulich rote Funken stiebten von der Zauberglocke und ließen es unheilvoll aufleuchten. Mein Vater und mein Bruder standen rechts und links von mir, beide hatten die Füße fest am Boden und die Hände vor sich vom Körper gestreckt, gen des magischen Schutzfelds. Ihre Münder murmelten vor sich hin, zweifelsfrei verstärkten sie den Schirm, um dem Wüten des darin gefangenen Dämons entgegenzuwirken. Offensichtlich hatten sie damit aber ihre Probleme, weil die Kreatur sich weigerte eine fassbare formstabile Manifestation anzunehmen. Ich beschloss einzugreifen. Keine Ahnung, warum ich mich erst hatte vergegenwärtigen müssen, um ein Gefühl für die Wirklichkeit zu bekommen. Ich fühlte mich ein bisschen wie vom Schicksal ins kalte, trübe Wasser geworfen.
    
    „Ist ja schon gut... ich bin da! Kann man euch keine Sekunde alleine lassen, ohne das ihr euch mit irgendwelchen bösen Jungs anlegt?", rief ich Michael und Georg zu und festigte meinen Stand, stemmte meine in HighHeels steckenden Füße gegen den steinernen Grund, leerte meinen Geist von unnützen Gedanken und fixierte den Dämon. Meine geschminkten ...
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