1. Coco Zamis – Jugendabenteuer 01


    Datum: 25.02.2021, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byLogenDee

    ... Lippen reihten sich in die geflüsterte Litanei ein und sofort merkte ich, wie der geschwächte Zauber wieder an Energie gewann.
    
    „Pass bloß auf Fräulein! Reiß den Schnabel nicht zu weit auf! Du weißt genau, in was für einer kniffligen Lage wir momentan stecken! Statt dich auf Partys rumzutreiben, mit Menschenburschen anzubandeln und das schöne Leben auf meine Kosten zu nutznießen, könntest du dich ruhig mal vorteilhafter einbringen!", kam prompt die zu erwartende Schelte von meinem Vater, in dessen Augen ich stets gerne die größte Schande der Familie darstellte.
    
    George, am schwitzen, sprang ihm unvermittelt bei. Wie so häufig, um sich lieb Kind bei ihm zu machen.
    
    „Wie siehst du überhaupt aus? Bist du im Jagdmodus? Wolltest du wieder einmal einen dummen, niedlichen Menschen vor bösen schwarzen Messen bewahren und ihm dann seine Jungfräulichkeit abluchsen?, feixte er und fügte ein paar neue Silben dem dunklen Sprechgesang bei, woraufhin die wandelbare Masse im Pentagramm entsetzlich schrie.
    
    War ja klar, dass sie sich wieder gegen mich verschworen. Dabei hatte ich mir nur einen Abend zum ausspannen gewünscht. Eventuell mit Ausweitung auf die gesamte Nacht. Wer in dieser Familie aufwuchs, brauchte dringend ab und zu Abstand. Besonders wenn man den Schmähruf hatte, ein Lämmchen unter reißenden Werwölfen zu sein.
    
    Auch Vater musterte mich daraufhin genauer.
    
    „Aufreizender ging's wohl nicht? Georg liegt anscheinend nicht so falsch. Hattest du vor dir ein Menschlein ...
    ... zu suchen oder hast du dich besinnt und hast die Einladung zu einer Festivität der schwarzen Familie angenommen? So verrucht erkenne ich dich ja kaum wieder!"
    
    „Vielleicht färbt auch Lydias Einfluss langsam auf unsere kleine Coco ab!" ergänzte mein Bruder stichelnd und mir entging nicht sein funkelnder Blick, der über mein Äußeres strich, obwohl und trotz ein feindlich gesonnener Dämon in unweiter Nähe für einen höllischen Krawall sorgte. Lydia war meine ältere Schwester, im Gegensatz zu mir, frönte sie dem ausschweifenden Lebensstil unserer Sippschaft.
    
    „An soviel Glück glaube ich nicht!" murrte Michael Zamis und betrachtete mich ebenfalls nochmal vom Scheitel bis zur Sohle. Ich stöhnte innerlich. Immer wieder diese Beschau, als wäre ich ein leckeres Stück Fleisch auf dem Markt. Eine Ware, die es immer wieder zu bewerten galt und deren Frist geprüft werden musste, bevor sie ablief. Es war ätzend. Entwürdigend. Und absolut normal innerhalb der schwarzblütigen Sippen. Man musste lernen es zu ignorieren.
    
    „Kann euch doch herzlich egal sein, was ich vorhatte! Als wenn es euch interessieren würde, wen oder was ich flachlege! Wenn es ein Mensch ist, lebt der eh nicht mehr lang genug, um sich damit zu brüsten, weil er keine 24 Stunden später bestimmt ein sabbernder Freak ist oder eines furchtbaren Todes gestorben ist, glaubt mir, ich weiß wovon ich rede!" fauchte ich zurück und intensivierte meine Zauberkraft, was den Wechselbalg dermaßen traf, dass er sich unter der Kuppel ...
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