1. Die Insel der Frauen Teil 13


    Datum: 27.02.2021, Kategorien: Fetisch Autor: byjannis

    ... beiden Hände, die ich inzwischen an meine Backen gelegt habe. Bereit, sie vor meine Augen zu pressen, wenn was passiert. Ich meine quietschende Reifen zu hören, starre gebannt auf das Licht der Autoscheinwerfer. Mein Herz scheint still zu stehen.
    
    Nur ganz entfernt dringt ein Klirren von Glas an meine Ohren, das Licht des Scheinwerfers erlischt. Fast gleichzeitig ein Krachen von Blech gegen einen harten Widerstand, dann ist für den Bruchteil einer Sekunde ist alles still.
    
    Mein Atem stockt. Gebannt schaue ich in die Richtung, in der eben noch das Scheinwerferlicht ihres kleinen Hondas die Straße erhellte.
    
    Dann ein Blitz.
    
    Mit einer Gewalt, deren Duckwelle ich noch zu spüren glaube, erscheint der Wagen zwanzig Meter tiefer wieder. Die Explosion erhellt einem Feuerball gleich, die Nacht.
    
    Brennend liegt der Wagen in der Tiefe. Ich kann es nicht fassen!
    
    Schreiend, nach Hilfe rufend springe ich auf. Mein Kopf fährt Karussell.
    
    "Manu!" schreie ich verzweifel. "Manu, Manu, Manu!"
    
    Der Schreck scheint mich aus meinem Rausch zu reißen. Ich renne ins Haus, streife mir an Kleidern über, was ich gerade finde. Schlupfe in meine Sandalen. Schnappe den Autoschlüssel und schon starte ich den Suzuki vor der Tür.
    
    Vorsichtig lenke ich den Wagen, durch die engen Gassen, biege in die Hauptstraße ein, um mich in Richtung Filoti zu begeben.
    
    Die Sirene der Polizei zwingt mich, rechts ran zu fahren. Kurz darauf überholt mich auch ein Feuerwehrauto.
    
    "Manu, Manu!" schreie ...
    ... ich beinahe lauter, als die Sirenen der Rettungsdienste.
    
    Da zwingt mich ein Krankenauto nochmals, rechts anzuhalten.
    
    Erleichtert sehe ich die Sanität, denke: 'Es ist kein Leichenwagen'.
    
    Ich erinnere mich nicht, was ich in diesen Momenten noch alles 'gedacht' habe.
    
    Ich komme an. Springe aus dem Wagen. Sehe in die Tiefe. Mir wird bewusst: Dieser Unfall lässt kein Überleben zu.
    
    Schreiend, winselnd, fast ohnmächtig, falle ich mitten auf der Straße zu Boden. Schlage mit der Faust auf den Asphalt und schreie nur noch in langen Krämpfen gebunden:
    
    "Manu, Manu, Manu! Lass mich nicht allein."
    
    Zwei der Sanitäter bringen mich auf eine Bare in ihrem Auto. Einer gibt mir eine Spritze, dann schlafe ich ein.
    
    Ich erwache. Manoli, unser Hausarzt, sieht mit gespannter Mine in mein Gesicht. Erst verschwommen, dann schärfer nehme ich es wahr.
    
    "Was ist geschehen?" will ich wissen.
    
    Ich sehe, wie Manoli um Worte ringt. Eine Träne beginnt, sich im Auge zu sammeln.
    
    "Sie ist ... tot." stammelt er sichtlich ergriffen. Nun fließt sein Augenwasser ungehindert. Er zieht ein Taschentuch hervor und trocknet sich den Tränenfluss.
    
    "Nein!" brülle ich noch mit gedämpfter Stimme. Meine Kehle ist noch heiser von den Schreien der Nacht.
    
    Manoli ist sichtlich ergriffen. Er kann seine Tränen nun nicht mehr bremsen. In sein Taschentuch schluchzend heult er:
    
    "Morgen ist die Beisetzung."
    
    "Das ist nicht wahr, sag mir, dass das nicht wahr ist!"
    
    Er versucht sich zu fassen, ...
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