Die Insel der Frauen Teil 13
Datum: 27.02.2021,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byjannis
... bevor ich mich zu Bett begebe.
Manoli steht mir auch am nächsten Morgen zur Seite, auch seine Frau Maria ist mir eine große Stütze, als es gilt, den Leichenzug zum Friedhof zu begleiten. Beide stützen mich, bis der Pope seine letzen Worte in Griechisch gesprochen hat.
Nur wenige Nachbarn aus dem Ort waren gekommen.
Mein Drang zu Weinen und zu Schluchzen konnte in so privater Atmosphäre auch Platz haben.
Der örtliche Totengräber begann, das ausgehobene Grab zu schließen, nachdem der einfache Fichtensarg langsam darin abgetaucht ist.
"Willst du noch zu uns kommen?", hatte Manoli am Ende gefragt.
"Nein ich will alleine sein, bitte seid mir nicht böse, aber ich brauche Zeit."
"Das ist OK, melde dich, wenn wir etwas für dich tun können."
Damit verabschiedeten wir uns. Er fuhr mit Maria nach Hause und ich in meine Wohnung in Apirantos. Dort packte ich meine Sachen, raste nach Chora, rüstete mein Schiff und stach in See.
Planlos segle ich dorthin, wo der Wind mich hintreibt. Immer darauf bedacht, Fahrt zu machen. 'Hart am Wind'. So waren wir immer gerne unterwegs und so will ich nun bis ans Ende der Meere segeln. Es wird langsam Nacht und erst jetzt bin ich mir im Klaren, dass ich keine Navigation gemacht hatte, keine Ahnung habe, wo ich bin.
Dunkle Wolken ziehen auf und nehmen dem Meer den silbernen Glanz des Mondes. Ich begreife: Das war der Grund, weshalb ich diesen Törn nicht wollte. Und nun war ich mittendrin. Binnen weniger Minten raffte ich die ...
... Fock und ließ das Großsegel locker.
Die Dünung baut sich auf, schon wird es schwierig, die Santorini auf Kurs zu halten.
Laut schreie ich in die dunkle brausende Gischt:
"Manu! Manu ich komme!"
Ich stehe auf, um die Geräte einzuschalten, rutsche vom Steuerrad ab. Die Santorini schlägt steuerbord aus. Der Querbaum kommt auf mich zu.
Ich sehe den Baum auf mich zurasen. Ein harter Schlag an meinen Kopf. Dann geht das Licht aus.
Verkrampft und schreiend liege ich auf der Wiese. Die Wahrheit ist oft die grausamste Göttin. Mit beiden Fäusten trommle ich auf den Boden, bis meine Hände schmerzen und ich aufgebe, um mich dem heulenden Elend zu überlassen, das mich nun ergreift.
Ein feuchter Lappen im Gesicht befördert mich wieder in die Gegenwart.
Ich reiße die Augen auf, will wissen, ob dies alles nur ein Albtraum oder Realität ist.
An meiner Seite sitzen Julie, Sandra und Grete. Still sehen sie mich an und warten. Julie lächelt mir verschwörerisch zu. In Sandras Gesicht spiegelt sich eine Gelassenheit wieder, die mir bestens vertraut ist.
Nur Grete scheint Bedenken im Ausdruck zu haben, die mich wundern und gleichzeitig etwas Bekanntes ausstrahlen. Ich sehe ihr in die Augen, sie weicht meinem Blick aus und senkt ihren Kopf leicht auf die Brust. Julie wischt mir nochmals übers Gesicht.
"Grete?" frage ich.
Sie blickt mich wieder an. Als unsere Augen sich treffen, nickt sie leicht mit dem Kopf und eine Träne kullert über ihre Wange.
"Ja Grete. Du ...